Moskau – Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft des Deutschen Ringer- Bundes startete vergangenes Wochenende in Moskau (RUS) beim European-Nations-Cup und die Damen um Bundestrainer Nicolae Ghita belegten einen hervorragenden, 4. Platz. „Es waren die besten sechs Teams, die aus den diesjährigen Europameisterschaften ermittelt wurden und sich hier in Moskau stellten“, strich der Coach den 4. Platz als Erfolg für seine junge Mannschaft heraus.
Gegen die Ukraine musste in der Vorrunde zunächst eine 5:2-Niederlage hingenommen werden, dagegen gelang gegen Polen ein 5:2-Sieg. Damit standen die deutschen Damen im Kampf um Bronze. Dieses Duell ging gegen Bulgarien mit 3:4 nur knapp verloren.
Vor allem Maria Selmaier (72 kg/KSC Motor Jena) wuchs bei diesen Mannschaftskämpfen über sich hinaus, gewann ihre drei Begegnungen und holte wichtige Punkte für das deutsche Team.
Maria Selmaier ist das neue Aushängeschild des DRB in der schwersten Gewichtsklasse der Frauen, sie löste damit ihre ‚Stallgefährtin‘ Maria Müller aus dem Leistungszentrum Jena ab, die über Jahre das Geschehen in der Weltspitze mitbestimmte, vor zwei Jahren jedoch verletzungsbedingt aufhören musste. National kämpfte sich Maria Selmaier, die in Magdeburg mit dem Ringen begann und 2004 ins Leistungszentrum Jena- und zugleich in den dortigen Verein übersiedelte, längst an die Spitze. International hat die angehende Polizistin vor allem im Juniorenbereich zahlreiche Meisterschaftsmedaillen gescheffelt. Bei den Weltmeisterschaften 2010 hatte Maria Selmaier in Moskau ihren ersten, großen Einsatz bei den Frauen und erreichte in der russischen Hauptstadt einen guten 8. Platz.
Verletzungen warfen die junge Ringerin immer wieder zurück, so knickte Maria Selmaier bei den Europameisterschaften der Frauen 2012 in Belgrad (SRB) bei der Erwärmung um und brach sich den Fuß. Nur zwei Monate später versuchte die Ringerin, die unter den Fittichen von Ex-Weltmeister Hartmut Reich trainiert, den Sprung auf den Zug nach London 2012 zu schaffen, doch das Trainingsdefizit war zu groß, die KSC-Ringerin scheiterte beim Qualifikationsturnier in China.
Auch das Jahr 2013 lief nicht ganz so gut für Maria Selmaier, die zwar bei Internationalen Turnieren im Medaillenbereich glänzte, jedoch bei Europa- und Weltmeisterschaften schwere Lose erwischte und frühzeitig aus den Wettkämpfen ausschied, ohne in die Vergabe der Medaillen eingreifen zu können. Ich muss vor allem im Kraftbereich zulegen, bin für die schwerste Gewichtsklasse eigentlich noch etwas zu leicht“, so die hübsche KSC-Ringerin, deren Konkurrenz außerhalb der Wettkämpfe weitaus mehr Gewicht auf die Waage bringt und für die Saisonhöhepunkte kräftig abspeckt, während Maria Selmaier das Gewichtslimit von 72 kg gerade so antippt.
In Moskau nun drei Siege am Stück gegen Europäische Konkurrentinnen, die schließlich auch die Weltspitze prägen. „Doch auch Kanada, die USA, China und vor allem Japan haben sehr starke Ringerinnen, die dann im Weltmaßstab noch hinzu kommen“, hat sich die Weltspitze aus sich von Maria Selmaier in den vergangenen Jahren sehr breit aufgestellt, Konkurrenz, die es auf den Weg nach Rio 2016 zu bezwingen gilt.