Dortmund – Die deutschen Ringer schnitten beim Grand Prix in Dortmund auf heimischen Matten mit zweimal Gold, drei Silbermedaillen und insgesamt 5 Bronzemedaillen überaus gut ab und gewannen damit auch die Nationenwertung im griechisch-römischen Stil vor Polen und Schweden, während die deutschen Freistilspezialisten hinter Kasachstan den zweiten Platz der Nationenwertung erreichten. Das neue Regelwerk wird für Trainer, Aktive und Zuschauer eher unverständlicher.
Insgesamt waren 230 Athleten aus 26 Nationen in Dortmund am Start, darunter eine ganze Reihe Weltklasseathleten, die diesem Wettkampf ein gutes Niveau verliehen.
„Für unsere Ringer aus dem Leistungszentrum Jena war der Grand Prix in Dormagen eine gute Standortbestimmung“, so Stützpunkttrainer Kay Taubert, der bei seinen Leistungsträgern Licht-, aber auch Schatten sah.
Bei den Freistilspezialisten kam das Aus für Rüdiger Kabus (74 kg) gleich nach dem ersten Duell gegen Zsombor Gulyas (Ungarn). Auch für Schwergewichtler Toni Bernhardt (120 kg) war der Grand Prix nach der Niederlage gegen Dmitry Popov (Kasachstan) gleich wieder beendet. Da die Kontrahenten von Kabus und Bernhardt das Finale verfehlten, konnten die beiden KSC-Ringer auch nicht über die Hoffnungsrunde nochmals ins Kampfgeschehen eingreifen.
Auch Sebastian Wendel (96 kg/RSV Rotation Greiz) musste nach dem ersten Duell passen, dass er gegen Michael Manea (Rumänien) verlor. Manea schied im Halbfinale ebenfalls aus, so dass der Greizer auch in der Hoffnungsrunde nicht mehr weiter kämpfen konnte.
Im griechisch-römischen Stil hatte auch der Deutsche Vizemeister Toni Stade (66 kg/RSV Rotation Greiz) gleich zum Auftakt mit dem Vizeweltmeister der Junioren von 2011 Dawid Karecinski (Polen) ein schweres Los gezogen. Über weite Strecken hielt Stade mit dem starken Polen mit, der dann doch immer wieder die Akzente setzte und den Kampf am Ende gewann. Fast wäre es für den Greizer, der im Leistungszentrum Jena trainiert in der Hoffnungsrunde weiter gegangen, doch Karecinski verletzte sich im Halbfinale, was den Finaleinzug verhinderte.
Thomas Leffler (84 kg/KSC Motor Jena) schied im mit Weltklasseathleten bespickten Mittelgewicht gegen Bogdan Eismont, vom Erstbundesligisten TuS Adelhausen aus, der nur eine Runde später ebenfalls aus dem Rennen geworfen wurde.
In Dortmund kam das neue Regelwerk zur Anwendung, nachdem 2 Mal drei Minuten zur Anwendung. Vor allem die unterschiedliche Auslegung der Verwarnungen in den beiden Stilarten sorgte immer wieder für Verwirrung bei Trainern, Aktiven und Zuschauern. „Hier gibt es noch Bedarf zu Nachbesserungen“, sieht auch DRB-Kampfrichterreferent Antonio Silvestri noch weiteren Bedarf zu Nachbesserungen.
„Es ging vor allem darum, in diesem starken Teilnehmerfeld Erfahrungen zu sammeln“, hätte sich auch TRV-Vizepräsident Lutz Zimmermann für die Athleten aus dem Landesverband den einen-, oder anderen Kampf mehr gewünscht. „Jetzt müssen wir die Ergebnisse analysieren und unser Training auf das neue Regelwerk ausrichten“, so auch Stützpunkttrainer Kay Taubert, der die kleine Auswahl in Dortmund betreute.