Trnava – ‚Gekämpft, alles gegeben und dann doch verloren‘, so könnte man den Hoffnungsrundenkampf von Eyleen Sewina im Limit bis 65 kg am Freitagmorgen, bei den Weltmeisterschaften der Junioren in Trnava (SVK) beschreiben.
Erfahrungen auf internationaler Bühne sammeln, heißt es für Anne Nürnberger (55 kg/KSC Motor Jena), die sich als Küken im deutschen Team gut eingegliedert hat. Foto: Jörg Richter |
Die Ringerin aus Greiz, die am Bundesleistungszentrum in Frankfurt(O.) trainiert, hatte ihren Auftaktkampf gegen die Japanerin Miyu Imai mit 0:10 Punkten deutlich verloren, wobei die Japanerinnen das gesamte Geschehen im weiblichen Bereich dominieren und auch diesen Titelkämpfen ihren Stempel aufdrücken.
Mit souveräner Leistung kämpfte sich Miyu Imai ins Finale, damit konnte Eyleen Sewina in der Hoffnungsrunde erneut ins Kampfgeschehen eingreifen. So stand die Deutsche Juniorenmeisterin am Freitagmorgen der russischen Ringerin Albina Khripkova gegenüber. Nach einem Konter lag Eyleen Sewina mit 0:2 zurück, startete dann jedoch eine ganze Flut von Angriffen, die jedoch von der Russin allesamt abgeblockt wurden, bis auf einen Punkt durch eine Passivitätsverwarnung kam nichts Zählbares für die deutsche Ringerin zum 1:2-Endstand heraus. Diese Niederlage bedeutete das endgültige Aus für Eyleen Sewina, die vor sechs Wochen bei den Europameisterschaften in Rom (ITA) Silber gewonnen hatte und nun auch in Trnava eine starke kämpferische Leistung zeigte.
Eyleen Sewina aus dem Bundes-Leistungszentrum Frankfurt(O./rotes Trikot) hier im Kampf gegen die starke Japanerin Miyu Imai. Im folgenden Kampf verpasst sie gegen die Russin Albina Khripkova mit 1:2 Punkten nur knapp das kleine Finale um Bronze. Foto: Jörg Richter |
„Schade, Eyleen hat alles in die Waagschale geworfen, einen Angriff, nach den Anderen gestartet, ich kann ihr keinen Vorwurf machen“, so OSP-Trainer Michael Kothe, der in Frankfurt(O.) den Frauenbereich betreut. „Jetzt heißt es nach vorn schauen und weiter arbeiten“, war Michael Kothe- und noch viel mehr Eyleen Sewina selbst, die Enttäuschung anzusehen, denn mit einem Sieg wäre die Bronzemedaille in greifbare Nähe gerückt.
Noch etwas Lehrgeld zahlte Anne Nürnberger (55 kg/KSC Motor Jena), die als Jüngste im Team der deutschen Juniorinnen gegen Ronna Heaton (USA) bei ihren ersten Weltmeisterschaften einen beherzten Kampf bot, aber dennoch mit 2:8 Punkten unterlag und ausschied. Für die junge Dame, die aus dem westsächsischen Werdau stammt und seit vielen Jahren am Ringerzentrum Jena lernt und unter den Fittichen von Landestrainer Hartmut Reich trainiert soll auf internationaler Bühne Erfahrungen sammeln, nachdem sie vor allem bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften einen riesen Leistungssprung nachweisen konnte. Sowohl bei den Europameisterschaften vor sechs Wochen in Rom (ITA), als auch bei den derzeit laufenden Weltmeisterschaften hat Anne Nürnberger ihre Haut teuer verkauft.
Nachdem Griechisch-Römisch-Spezialist Franz Richter (130 kg/AV Germania Markneukirchen) am Dienstag WM-Bronze in Schwergewicht gewann, gab es am Donnerstagabend die zweite Medaille für den Deutschen Ringer- Bund, die durch Ellen Riesterer (50 kg/SV Freiburg-Haslach) erkämpft wurde. Die Südbadenerin kämpfte sich mit souveränen Siegen bis ins Finale, wo Ellen Riesterer gegen Yui Susaki (JPN) mit 0:10 Punkten unterlag und damit Silber gewann.
Im Bezug auf das Gesamtergebnis der jungen Damen unterstrich Zamanduridis vor allem die starke Leistung von Ellen Riesterer, die zur hochverdienten Medaille geführt hat, „… selbst bei der Finalniederlage der Südbadenerin konnte man ihre kämpferische Einstellung gegen ihre Gegnerin deutlich erkennen, die damit auch eine Parallele zu Eyleen Sewina zog, die im Hoffnungsrundenduell gegen ihre russische Gegnerin ebenso beherzt angegriffen hat“.