Erste Medaillen bei den MDM nach langer Corona Pause machen optimistisch

Werdau – Lang, lang ist es her. Am vergangenen Samstag starteten sieben ambitionierte Sportler des KSC Motor Jena bei den offenen Mitteldeutschen Meisterschaften der Männer und Frauen im sächsischen Werdau. Davon kamen vier mit Medaillen um den Hals zurück.

Mit 115 Sportlern aus 8 Bundesländern, mit internationalen Ringern aus der Ukraine und aus Ungarn, war das Turnier gut besetzt aber die Teilnehmerzahl recht überschaubar. Neben den fünf Freistilern Haydar Afshar, Muhamed Rahimov, Sadam Mirzoev, Jan und Otto Madejczyk, haben auch erstmalig die Klassiker Jakub Struczynski und Amir Ghidy den KSC Motor repräsentiert. Nach einigen Worten des Veranstalters zur Wettkampferöffnung hieß es für das Trainerteam Uwe Böhm und Hassan Ismail gleich im ersten Kampf des Turniers in die Trainerecke, denn Haydar durfte gleich zu Beginn des Wettkampfes auf die Matte.

Im Gewichtslimit bis 61 kg konnte Haydar sich mit vier starken Kämpfen beweisen. Gleich zu Beginn des Turniers dominierte er seinen Gegner Gul Hussein Adel (FC Erzgebirge Aue) mit zahlreichen Beinangriffen und schulterte ihn anschließend selbstsicher in der zweiten Runde. Bei seinem zweiten und dritten Kontrahenten Zoltan Mizsei (Ungarn) und Saifulla Timaev (TuS Gaarden) behielt Haydar ebenfalls die Kontrolle und siegte jeweils frühzeitig mit einer technischen Überlegenheit. Nach drei beeindruckenden Siegen und Aussicht auf die Goldmedaille kam ihn sein vierter und letzter Gegner Aloutsche Fuladi (AC Lichtenfels) leider zuvor. Der ebenso amtierende württembergische Meister aus der vorherigen Woche konnte mit seinen schnellen Bewegungen überzeugen und mit einer technischen Überlegenheit sich gegen Haydar durchsetzen. Gold war zwar verloren, Silber hingegen gewonnen. Wir gratulieren dir, Haydar!

Sadam Mirzoev (l.) und Haydar Afshar (r.) erkämpften sich jeweils eine Medaille bei den MDM in Werdau.

In der untersten Gewichtsklasse bis 57 kg konnte Sadam die Bronzemedaille erkämpfen. Auch wenn Sadam mit nur 54 kg antrat, hat er seinen Kontrahenten den Kampf deutlich erschweren können und zeigte mit vollem Körpereinsatz, dass trotz einer langen Corona-Pause sich die zahlreichen Trainingseinheiten gelohnt haben.

Sein Mannschaftskollege Muhamed hatte ebenso mit erfahrenen Gegnern zu tun, konnte die Niederlagen bedauerlicherweise nicht verhindern. „Im Boden gehören die Arme nach vorne, sonst sagt der Gegner Dankeschön und rollt durch, 100 Mal schon gesagt“ hieß es vom Trainerduo. Der Weg ist lang, aber auch machbar. Und auch wenn es für ihn keine Medaille gab, hat Muhamed an diesem Tag viel an Erfahrung gewonnen.

In der Gewichtsklasse bis 65 kg ist Jan nach zwei starken Kämpfen und zwei Niederlagen leider aus dem Turnierverlauf vorzeitig ausgeschieden, hat sich jedoch gegen den deutschen Kaderringer Moritz Langer (KFC Leipzig) und dem amtierenden Mitteldeutschen Meister des Vorjahres Movlet Makhmatov (SC Roland Hamburg) tapfer bewiesen. Sein großer Bruder Otto hingegen behielt im ersten Kampf volle Konzentration und gewann gegen Max Bartel (SC Halle) eindrucksvoll mit 10 Punkten Differenz. Sein zweiter Kampf gegen den Ungarn Marcell Nagy war einer der umstrittensten des Kampftages. Nach regelrechtem Punktewechsel hin und her, waren die Einsprüche der Trainer und die lautstarken Zwischenrufe der umstehenden Zuschauer mehr als gerechtfertigt, wo eine Gelbe Karte neben der Matte nicht zu kurz kam. Otto behielt die sportliche Fairness bei und musste sich schließlich geschlagen geben. Unbeeindruckt ging er in den dritten Kampf, den er gegen Matthias Jahn (SV Wernigeröder) mühelos frühzeitig beenden konnte. Die Bronzemedaille war letztendlich nur noch ein Sieg entfernt. Und auch wenn Otto in der ersten Kampfhälfte gegenüber Lukas Kahnt (RSV Rotation Greiz) deutliche Dominanz zeigte, ging es schließlich doch zugunsten seines Gegners aus. Somit belegte er einen sehr starken 4. Platz. Für beide Madejczyks heißt es jetzt das Geschehen abhacken, sich aufrappeln und mit neuem Elan sich auf die anstehenden Deustchen Meisterschaften vorbereiten.

Otto Madekjczyk (l.) in seinem Kampf gegen Marcell Nagy (Ungarn)

Für Jakub Struczynski und Amir Ghidy war es das erste Turnier mit dem KSC Emblem auf der Brust. Umso mehr freuten sich die Trainer darüber, dass beide sich kämpferisch mit einer Silber- und Bronzemedaille belohnten. Beide hatten es ebenfalls mit Spitzenathleten aus der 1. Bundesliga zu tun, weshalb Gold zwar noch entfernt, mit mehr Trainingsfleiß jedoch zukünftig machbar erscheint.

Für großes Erstaunen sorgte der Ringer Kantemir Sibekov vom SV Lok Altenburg. Der junge Sportler trainiert in Jena und hat sich für die kommende Mannschaftssaison dem KSC Motor Jena angeschlossen. Einst war er für lange Zeit krankheitsbedingt nicht in der Lage zu ringen, jetzt zeigt er in seinem persönlichen Comeback, was er noch alles kann. Nach drei Siegen durch Punkten stand er selbstbewusst im Finale und mit voller Konzentration der Goldmedaille gewidmet. Und dem stand bis zur Kampfzeithälfte nichts im Weg, den er erzielte durch blitzschnelle Kontermanöver einen Punkt nach dem anderen, sodass nach einem 8:0 Punktestand der Sieg über Danylo Synytskyi aus der Ukraine schon greifbar war. Der Finalkampf zog alle Aufmerksamkeiten auf sich, so fesselnd waren die Dynamik beider Sportler. Unglücklicherweise führte eine unkontrollierte Bewegung dazu, dass Kantemir’s alte Verletzung sich wieder beeinträchtigend zeigte. Nach mehreren Unterbrechungen und einem mit viel Kampfgeist konnte er zwar weiterzukämpfen, eine 180° Wendung im Geschehen mit einer 10:20 Punkteniederlage konnte er aber nicht abwenden. Wir wünschen Kantemir gute Besserung und eine schnelle Genesung, sodass er alsbald seinen Trainingsbetrieb wieder aufnehmen kann!

Die „Freistiler“ des KSC Motor Jena mit anderen Sportlern des TRV und Stützpunkttrainer Kay Taubert (r.) bei der MDM in Werdau.

Alles in allem war das Trainerduo sehr zufrieden. „Jetzt heißt es im Training individuell auf die einzelnen Fehler eingehen. Die Bilanz ist gut und eine große Zukunft für den KSC Motor Jena ist geebnet.“ Worte, die eine gute Hoffnung versprechen.

Erste Medaillen bei den MDM nach langer Corona Pause machen optimistisch

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