Anne Nürnberger überzeugt in der ewigen Stadt

Auch wenn Anne ohne Medaille wieder nach Hause gekommen ist, hat sie bei ihren ersten kontinentalen Titelkämpfen einen  starken Eindruck hinterlassen. In der wohl ausgeglichensten Gewichtsklasse 55 kg fehlte ihr nur ein Hauch zum Halbfinale und der Griff zu den Medaillen wäre möglich gewesen.
Schon im Auftaktkampf gegen Belberova aus Bulgarien war die zurückhaltende Ringerin vom KSC Motor Jena voll gefordert. Ihre starke Widersacherin führte nach gutem Kampfbeginn lange mit 1:0. Es nötigt schon eine Menge Respekt ab, wie konzentriert und abgeklärt Anne mit der Drucksituation schon im Erstrundenkampf umging. Unentwegt setzte sie Belberova unter Druck und glich 40 Sekunden vor dem Ende zum 1:1 aus. Die wütenden Angriffe der Bulgarin konterte sie schließlich konsequent und gewann sogar noch auf Schultern. Der erste Schritt war gemacht.

Im zweiten Kampf gegen Szimonetta Szeker aus Ungarn ging es schon um den Einzug ins Halbfinale. Auch in diesem Duell standen sich zwei Ringerinnen auf Augenhöhe gegenüber. Es war abzusehen, dass schon der kleinste Fehler kampfentscheidend sein könnte.
Auch in diesem Kampf erwischte ihre Gegnerin den besseren Start und ging 1:0 in Front. Hiervon ließ sich Anne jedoch nicht beirren und setzte die Akzente. Sie belohnte sich selbst mit dem Ausgleich. Nach der Pause legte sie noch einen Zahn zu und erhöhte das Tempo. Zur Verwunderung des deutschen Anhangs wusste der Kampfrichter dies nicht zu honorieren und ließ die passive Kampfweise der Ungarin unbestraft.
Aus einer hart umkämpften Kampfsituation heraus machte Szeker eine Zweierwertung und ging 3:1 in Führung. In den verbleibenden 60 Sekunden setzte Anne alles auf eine Karte und konnte durch zwei Einserwertungen noch zum 3:3 Endstand ausgleichen. Aufgrund der höheren Wertung gewann die Ungarin und für die sympathische Ringerin vom KSC Motor Jena war die EM vorbei. Mit Platz 7 erkämpft Anne ein respektables Ergebnis in einer ganz starken Gewichtsklasse. Ihre aktive und verbissene Kampfweise war wirklich beeindruckend und mit Sicherheit hat sie etliche Fans hinzugewonnen.

Um ihre Leistung vielleicht besser einschätzen zu können, muss man wissen, dass in der Gewichtsklasse bis 57 kg Serena Bölke aus Frankfurt/Oder eine Bronzemedaille gewinnt. Bei den Deutschen Meisterschaften der Juniorinnen und Frauen gewann Anne zweimal deutlich gegen ihre Mannschaftkameradin.

Insgesamt haben die Deutschen Juniorinnen eine fabelhafte Europameisterschaft erlebt und wahre Festspiele für den DRB daraus gemacht. Als Vizeeuropameisterin kehrte Eyleen Sewina vom RSV Rotation Greiz nach Hause. Sie rang ein Wahnsinnsturnier und musste sich lediglich im Finale geschlagen  geben. Drei Bronzemedaillen erkämpften zudem Ellen Riesterer, die im Halbfinale nur durch eine unsportliche Aktion zu stoppen war und Serena Bölke sowie Deborah Lawnitzak.

Anne Nürnberger überzeugt in der ewigen Stadt

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