Auch Thüringenderby ging knapp verloren

Smile

Es war wie immer eine sehenswerte und kampfbetonte Auseinandersetzung, der KSC hielt das Thüringen-Derby gegen den RSV Rotation Greiz lange offen. Um so ärgerlicher war es, dass nach der gestrigen knappen Heimniederlage gegen Werdau, auch in Greiz ein Sieg möglich war und die Kämpfer des KSC mit dem 18:20-Endstand für ihren Kampfgeist abermals nicht belohnt wurden.

Bilder zum Kampf gibt es hier im Voigtlandspiegel.

Wie der KSC hatte auch Greiz seinen Kampf am Vortag (Greiz in Markneukirchen) verloren, beide Teams waren hoch-motiviert und wollten punkten. Trotz des schönen Wetters hatten sich gut 350 Ringkampffans zum Thüringen-Derby in der Greizer Jahn-Turnhalle eingefunden und wurden mit sehenswerten und teilweise hochdramatischen Kämpfen belohnt.

Nach dem Wiegen nährte der Trainer des KSC – Michael Schütz – die Hoffnung auf eine Überraschung, „Wenn alle ihre Leistung abrufen, ist heute durchaus ein Sieg drin.“ Auch Falk Diener – Trainer der Greizer Staffel – war sich sicher, dass es am Ende knapp werden würde … und so kam es dann auch.

Der tragische Held des KSC am Doppelkampfwochenende war ohne Zweifel Karsten Meinhardt (96kg, FR). Karsten, der in der bisherigen Saison mit hervorragenden Leistungen aufwartete, wird das Wochenende schnell vergessen wollen. Erst der „Ausrutscher“ gegen Werdau und auch gegen Greiz führt er nach guten Start gegen Sebastian Wendel mit 2:0 Runden und vergibt in einer dramatischen dritten Runde die Chance den Sack zum 3:0 zuzumachen. Nach einer effektiven Kampfzeit von 9:28 min, verliert er völlig entkräftet den Vergleich noch mit 2:3.

Nun konnte nur noch ein unerwartetes Kampfergebnis das Blatt zu Gunsten des KSC wenden. Und fast hätte es auch geklappt … Gagik Egiasarov (84kg FR) konterte in der ersten Runde einen Axelwurf von Michael Dengler und brachte ihn in eine gefährliche Lage, konnte ihn aber leider nicht lange genug auf den Schulterblättern fixieren.

Die Überraschung blieb leider aus. Nach dem Kampfende gab es verständlicher Weise ein paar enttäuschte Blicke auf der Jenaer Seite und einen sichtlich erleichterten Falk Diener in der Greizer Trainer-Ecke.

Aber nun die Kämpfe in chronologischer Reihenfolge …

Tillman Germar (55kg FR) war gegen Merlin Sewina, seinem Trainingskameraden am Sportgymnasium Jena, der aktiver Ringer und beherrschte seinen Gegner mit Beinangriffen. Gewann die ersten beiden Runden sicher. Auch in der dritten Runde führte er, sein Gegner ging nun volles Risiko um den Kampf nicht 0:3 abzugeben. Tillmann nun etwas zu passiv, lies sich oben binden und Merlin versuchte mit einer Beinschleuder sein Glück und zwang Tillmann in eine gefährliche Lage … nach einer kurzen Schrecksekunde konnte sich Tillmann befreien … da war erst mal durch-atmen angesagt. Die vierte Runde ging wieder an Tillmann und er holt damit seinen zweiten Saisonsieg, gut gemacht!

Stand 1:3

Boris Eisenstein (120kg, GR) zeigte gegen Michael Völkel eine sehr solide Leistung. Rang abgeklärt, kann seinen Gegner in der Bodensituation der ersten Runde rollen und gewann sicher mit 3:0 Runden. Super.

Stand 1:6

Jakub Korista (60kg, GR) fand gegen Mateusz Bierzanowski nicht so richtig in den Kampf und verlor am Ende, klarer als nach seinen sehr guten Leistungen der letzten Wochen erwartet, mit technischer Überlegenheit.

Stand 5:6

Der Verlauf des Kampfes von Karsten (96kg, FR) gegen Sebastian Wendel wurde oben schon beschrieben.Was für ein Kampf.

Stand 8:8

Eines der Höhepunkte des Kampfabends war der Vergleich von „Super Mario“ Koch gegen Radoslav Kiesiel in der Gewichtsklasse bis 66kg FR. In einer hochkarätigen und sehr kampfbetonten Auseinandersetzung war Mario der aktivere Ringer. Die ersten beiden Runden konnte je einer der Kontrahent, durch einen Konter eines gegnerischen Beinangriffs, für sich entscheiden. In Runde drei ging der Greizer durch einen Beinangriff mit 1:0 in Führung, doch Mario blieb wie immer dran, setzte seinen Gegner unter Druck und drängt ihn kurz vor Ende der Runde von der Matte. In Runde 4 blieb Mario weiter aktiv, sein Gegner konnte das Tempo nicht mehr mitgehen und Mario punktete mit Beinangriffen. 3:1 Sieg … Ringen kann so schön sein Smile!

Pausenstand 9:11

Die Gewichtsklasse bis 84kg GR blieb beim KSC unbesetzt. Florian „Möwe“ Schwalbe wurde verletzungsbedingt gegen den übermächtigen Edgar Babayan geschont.

Stand 13:11

Max Müller (66kg, GR) war gegen Edgar Melkumov noch gar nicht so richtig auf der Matte, da hatte ihn sein Gegner schon mit einem blitzsauberen „Fünfer“ geschultert.

Stand 17:11

Gagik Egiasarov (84kg, FR) hätte gegen Michael Dengler fast die nötige Überraschung geschafft. Gagik wie gewohnt in der ersten Runde sehr agil, hatte Michael am Rande einer Schulterniederlage – Schade! Ab Runde zwei nahm der Kampf seinen, nach den bisherigen Saisonergebnissen, erwarteten Lauf, Michael spielte seine bessere Physis aus und punktete mit Beinangriffen. Endstand 1:3.

Stand 20:12 – Damit gab es nur noch eine minimale (aber unrealistische) Chance auf ein Unentschieden

Rüdiger Kabus (74kg, FR) und sein Greizer Kontrahent Joel Greschok kennen sich aus vielen gemeinsamen Trainingseinheiten am Bundesstützpunkt Jena. Rudi rang kontrolliert und unspektakulär, punktet mit Beinangriffen und nutzt gegnerische Beinangriffe für seine Wertungen. Sicherer Sieg mit 3:0 Runden.

Stand 20:15 – Nun war definitiv nichts mehr zu machen …

Und der Kampf zwischen Karel Hanak (74kg, GR) und Toni Stade war eigentlich nur noch Ergebniskosmetik, doch das war dem Kampf nicht anzumerken. Beide kämpften verbissen um jeden Punkt. Entscheidend für den Ausgang des Kampfes war die erste Runde. Karel musst als Untermann in der Bodensituation eine Wertung abgeben, konnte sich im Standkampf aber nochmal mobilisierte und seinen Gegner mit aller Kraft von der Matte drängen, damit gewann er die Runde. Der Rest war Aktivität im Stand und solides Abwehrverhalten im Boden. 3:0 Sieg für Karel.

Endstand 20:18

Einzelkampfergebnisse des Thüringen-Derby in Greiz

Stilart Gewicht Greiz Jena Punkte Wertung Zeit
Freistil 55 Merlin Sewina Tillmann-Joseph Germar 1:3 PS 0:2 0:3 3:1 0:1 08:00
Gr.-röm. 60 Mateusz Bierzanowski Jakub Korista 4:0 7:1 5:1 2:1 04:48
Freistil 66A Radoslaw Kisiel Mario Koch 1:3 PS 0:1 1:0 1:1 0:3 08:00
Gr.-röm. 66B Edgar Melkumov Max Müller 4:0 SS 5:0 00:24
Freistil 74A Joel Greschok Rüdiger Kabus 0:3 PS 0:1 0:2 0:2 06:00
Gr.-röm. 74B Toni Stade Karel Hanak 0:3 PS 1:1 0:1 0:1 06:00
Freistil 84A Michael Dengler Gagik Egiasarov 3:1 PS 1:5 3:0 3:0 2:1 08:00
Gr.-röm. 84B Edgar Babayan 4:0 OG 0:0
Freistil 96 Sebastian Wendel Karsten Meinhardt 3:2 PS 0:1 0:4 2:0 4:0 6:0 09:28
Gr.-röm. 120 Michael Völkel Boris Eisenstein 0:3 PS 0:1 0:2 0:1 06:00
Auch Thüringenderby ging knapp verloren

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