Zum letzten Kampf der Saison 2010 musste unsere Zweitbundesligamannschaft den langen Weg nach Rostock antreten. Bei der KG Küstenringer Mecklenburg-Vorpommern reichten fünf gewonnene Kämpfe nicht einen Mannschaftspunkt von der Küste zu entführen. Der Vergleich ging mit 15:21 verloren.
Unsere Nachwuchsringer in der Aufstellung – Lucas Bittmann (55kg, FR) und Chris Bösemann (66kg, FR) hatten den erwartet schweren Stand gegen ihre Kontrahenten, sammelten Erfahrung und verloren nach drei Runden mit technischer Überlegenheit.
Toni Bernhardt (120kg, FR) machte gegen Thomas Tonn einen guten Kampf. Der Ausgang des Kampfes hätte auch klarer ausfallen können, in der vierten Runde führte Toni bis 10 Sekunden vor Schluss mit einem Punkt, war etwas unaufmerksam und konnte die letzte Aktion seines Gegner nicht abwehren, der so mit 2:2 nach Runden ausgleichen konnte. In der fünften Runde holte sich Toni dann aber den verdienten Sieg.
„Super Mario“ Koch (66kg, FR) tat sich, auch bedingt durch diskussionswürdige Entscheidung des Mattenleiters, in der ersten beiden Runden gegen Alexander Frey etwas schwerer als gewohnt. Er ließ sich davon aber nicht beeindrucken und zeigte in Runde drei wieder Freistilringen vom Feinsten; und gewann mit technischer Überlegenheit.
In der Gewichtsklasse bis 96kg GR war unser Boris Eisenstein gegen Jan Friedl klar kampfbestimmend, verpasste aber im Standkampf seine Überlegenheit in Zählbares umzuwandeln. In den abschließenden Bodenrunden gewann er die erste als Obermann mit Rolle, die folgenden beiden als Untermann und bestätigte seine gute Saisonleistung mit einem ungefährdeten 3:0 Sieg.
Andrej Emich (66kg, GR) zeigte sich gegen Benjamin Sadkowiak gewohnt kampfstark. Am Ende war das knappe Ergebnis – Andrej gewann mit 3:2 Runden – u.a. auch einer kuriosen Schiedsrichterentscheidung kurz vor Schluss der dritten Runde zu verdanken. Andej befreite sich in der abschließenden Bodensituation aus der Unterlage in den Stand, was durch den Mattenleiter mit einer Wertung für seinen Gegner quittiert wurde!?!
Pausenstand war 6:13 für den KSC, eigentlich lief alles nach Plan um die Rückrunde so richtig gut ausklingen zu lassen, aber es kam dann doch anders. Bevor der Autor nun weiter mit der Kampfrichterleistung hadert, nur noch so viel, es gab viele umstrittene Entscheidungen, wobei gefühlt die KSC-Ringer unter diesen mehr zu leiden hatten als ihre Gegenüber von der Küste. Naja, jeder hat mal einen schlechten Tag.
Im Limit bis 84 kg FR war Ceven Matthes der aktivere Ringer gegen unseren Michael Dengler. Der Ringer von der Küste agierte clever, vermochte in den entscheidenden Situationen die Wertungen zu erzielen und besiegt Michael nach drei Runden.
Auch Florian „Möve“ Schwalbe (84kg, GR) hatte mit Tom Zymara einen beherzt ringenden Gegner. Florian war im Stand aktiver, doch sein Gegner fand auf seine Aktionen meist eine passende Antwort. In Runde zwei hatte Florian, nach einer schönen Aktion im Stand, kurz die Chance zu einem Schultersieg, doch sein Gegner ließ sich nicht fixieren und konnte sich befreien. Nach einem erfrischenden „Klassisch-Kampf“ mit ungewöhnlich vielen Wertungen im Stand unterlag Florian mit 1:3.
Karel Hanak (74kg, GR) tat sich im Stand gegen den physisch starken Schweden Timmy Weiderheim schwerer als gewohnt. Sein Gegner entschied sich in den abschließenden Bodenrunden immer für die Oberlage, Karel verteidigte geschickt, blieb stabil und gewann alle drei. Da aber keine technische Wertung im Kampf gefallen war, wurde er nur mit 1:0 für Karel gewertet.
Gagik Egiasarov (74kg, FR) erwischte einen seiner schlechteren Tage, fand gegen Sebastian Nowak kein Mittel und verlor überraschend klar mit 0:3.
Endstand: 21:15
Etwas schade war es schon, daß die furiose Rückrunde am letzten Kampftag nicht fortgeführt werden konnte. Doch an der Tabellensituation hätte auch ein Sieg in Rostock nichts mehr geändert. Der KSC belegt Rang 7 und schliest die erste, lange und bewegte Saison als eigenständiger Verein erfolgreich ab. Einen großen Dank an die Mannschaft, die nach einer schweren Phase zu Beginn der Staffel nicht aufsteckte und in der Rückrunde wie Phönix aus der Asche zum Schrecken der Liga wurde – das verdient alle Achtung!
Untergrießbach wird Staffelmeister und verlässt uns in Richtung 1. Bundesliga, der RC Germania Potsdam wird wahrscheinlich in die entsprechenden Regionalliga absteigen (das letzte Wort ist hier aber noch nicht gesprochen). Aufsteiger in die 2. Bundesliga Nord wird der AC Werdau.
Mir bleibt nur noch allen Sportlern, Trainern, Helfern, Unterstützern, deren Familien und natürlich unseren Fans …
Ein Frohes Weihnachtsfest und einen guten Start ins Neue Jahr!
… zu wünschen.
Einzelkampfergebnisse
Stilart | Gewicht | Küstenringer | Jena | Punkte | Wertung | Zeit |
Gr.-röm. | 55 | Alexander Gebrensikov | Lucas Bittmann | 4:0 | TÜ 8:0 6:0 7:0 | 02:46 |
Freistil | 60 | Alexander Frey | Mario Koch | 0:4 | TÜ 0:3 0:2 0:7 | 05:32 |
Gr.-röm. | 66A | Benjamin Sadkowiak | Andrej Emich | 2:3 | PS 1:0 0:1 1:0 0:3 0:1 | 10:00 |
Freistil | 66B | Steffen Lübke | Chris Bösemann | 4:0 | SS 6:0 6:0 8:0 | 02:41 |
Gr.-röm. | 74A | Timmy Wiedeheim | Karel Hanak | 0:1 | PS 0:1 0:1 0:1 | 06:00 |
Freistil | 74B | Sebastian Nowak | Gagik Egiasarov | 3:0 | PS 4:0 4:0 1:0 | 06:00 |
Gr.-röm. | 84A | Tom Zymara | Florian Schwalbe | 3:1 | PS 3:0 0:3 2:0 2:0 | 08:00 |
Freistil | 84B | Ceven Matthes | Michael Dengler | 3:0 | PS 1:0 3:0 1:0 | 06:00 |
Gr.-röm. | 96 | Jan Friedl | Boris Eisenstein | 0:3 | PS 0:1 0:1 0:1 | 06:00 |
Freistil | 120 | Thomas Tonn | Toni Bernhardt | 2:3 | PS 0:1 1:0 0:1 1:1 0:1 | 10:02 |