Bericht vom Heimkampf gegen den RSV Rotation Greiz

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Wiedes in jedem Jahr war das Thüringen-Derby zwischen dem KSC und dem RSV Rotation Greiz ein Saisonhöhepunkt. Unter den 400 Zuschauern in der POM Arena Jena fand man viele aktive und ehemalige Ringer aller Generationen aus ganz Thüringen, die sich das Kräftemessen der beiden Thüringer Bundesliga-Mannschaften nicht entgehen lassen wollten. Ein Blick auf die Tabelle stellte die Favoritenrolle für den Kampfabend klar, welche die Greizer am Ende auch mit einem 11:22 Erfolg bestätigten.

Durch die verletzungsbedingten Ausfälle von Robert Kardos (55kg, FR) und Tim Bitterling (66kg, GR) sowie dem Ausfall von Jakub Korista (66kg GR) wegen Verpflichtungen bezüglich der tschechischen Nationalmannschaft ging der KSC mit geringen Erwartungen in das diesjährige Thüringen-Derby. Man wollte es den Greizern aber so schwer wie möglich machen.

Doch die Greizer waren auch nicht Bestbesetzung angereist und hatten sogar die Gewichtsklasse bis 120kg unbesetzt gelassen; so keimte auf KSC Seite doch etwas Hoffnung auf, das Ergebnis zumindest knapp gestalten zu können. Bis zur Kampfpause nach fünf Kämpfen sah es aus Sicht des KSC auch noch vielversprechend aus, doch nach der achten  Auseinandersetzung des Kampfabends war dann die Entscheidung schon zugunsten der Greizer gefallen.

Gästetrainer Swen Lieberamm freute sich nach dem Kampf über die „Weiße Weste“, die sich die Greizer über die gesamte Hinrunde bewahrt haben und sagte „Es war wieder ein hoher Sieg, den ich nach der Aufstellung nicht erwartet hatte. Wir konnten die Schlüsselkämpfe fast alle für uns entscheiden. Sebastian Wendel zeigte endlich taktische Kaltschnäuzigkeit und auch die Siege von Tom Linke und Toni Stade waren so nicht geplant.“ Auch KSC Trainer Mario Koch sah die Kämpfe von Michael Dengler (96kg FR) gegen Sebastian Wendel, Thomas Leffler (84kg GR) gegen Tom Linke und Karel Hanak (74kg GR) gegen Toni Stade als ausschlaggebend. „Hätten wir heute alle Schlüsselkämpfe gewonnen, dann wäre ein knappes Ergebnis drin gewesen. Schade war, dass es besonders in diesen Kämpfen Schiedsrichterentscheidungen gab, die ich nicht nachvollziehen konnte und so wurde es eben ein klarer Sieg für die Greizer. Aber ich denke die Zuschauer haben einige hochklassische und spannende Kämpfe gesehen. Die Athmosphäre des Thüringen-Derbys war auf jeden Fall Werbung für den Ringkampfsport.“

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Neben dem Kampfergebnis war sicher der Abschied von Robert Lehmann vom aktiven Ringkampfsport der emotinale Höhepunkt des Kampfabends. Nach seinem Kampf nahm er in der Mattenmitte Platz, zog seine Ringkampfstiefel aus und hängte sie quasi über den symbolischen Nagel. Unter dem trommelnden Beifall der Jenaer und Greizer Anhänger verabschiedete er sich vom Thüringer Ringkampfpublikum. Vielen Dank Robert für deinen Einsatz, du bist ein großer Sportler und warst immer ein Vorbild! Deine spannenden und attraktiven Kämpfe sind unvergessen. Alles Gute für deine Zukunft und wir hoffen du bleibst dem Ringkampfsport auch außerhalb der Mattenfläche treu!

Durch einen 19:17 Erfolg der Thalheimer gegen den AV Markneukirchen rutscht der KSC zum Abschluss der Hinrunde wieder auf den letzten Tabellenplatz zurück. Aber Kopf hoch Jungs, die Pechsträhne muss irgendwann ein Ende haben.

In der nächsten Woche steht der Auswärtskampf bei der WKG Leipzig/Taucha an und am folgenden Samstag, dem 9.11.2013, empfangen wir die Mannschaft vom AC Werdau in der POM Arena Jena. Anpfiff ist wieder 19:30 Uhr!

Auch der MDR und Vogtlandspiegel berichteten.

Die Kämpfe in chronologischer Reihenfolge …

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Foto: Jürgen Scheere

Joel Wrensch (55kg, FR) hatte gegen Vladimir Condreanu einen schweren Stand und verlor gegen den amtierenden moldawischen Vizemeister auf Schultern. Toni Bernhardt (120kg, GR) hatte kampffrei, da Greiz keinen Gegner stellte.

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Foto: Jürgen Scheere

Robert Lehmann (60kg, GR) lieferte sich gegen Mateusz Bierzanowski einen intensiven und auch, wenn keine technische Wertung erzielt wurde, einen sehenswerten Kampf. Beide Kämpfer versuchten zu punkten, gaben Alles und waren sich so ebenbürtig, sodass keiner eine Wertung zuließ. Am Ende entschied der Schiedsrichter den Kampf, da er sowohl Robert als auch seinen Gegner jeweils dreimal verwarnte, und damit jedem einen Punkt zugestand. Da Robert seine Wertung zuerst bekam, gewann Bierzanowski durch die „letzte Wertung“. Robert wir werden dich vermissen!

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Foto: Jürgen Scheere

Zum Kampf zweier jahrelanger Trainingspartner kam es im Limit bis 96kg Freistil. Michael Dengler und Sebastian Wendel kennen sich sehr genau. Im ersten Durchgang war Michael aktiver und sein Gegner bekam zu Beginn der dritten Kampfminute die 2. Passivitätsverwarnung. In der anschließenden Aktivtätszeit ließ Michael keine Wertung zu und ging so mit 1:0 in Führung. In Runde 2 war das Kampfgeschehen nicht viel anders, aber der Schiedsrichter vergab nun die Passivitätsverwarnungen nur noch an Michael, der zweimal in die Aktivitätszeit musste, keine Wertung erzielte und damit mit 1:2 nach Punkten verlor.

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Foto: Jürgen Scheere

Die Paarung im Limit bis 66kg Freistil versprach einen spannenden Kampf auf hohem ringerischen Niveau. Kämpfertrainer Mario Koch und Radoslaw Kiesiel  ließen sich auch nicht lumpen und machten 6 Minuten lang Werbung für unsere Sportart. Der Greizer ging nach einem verbissen ausgekämpften Beinangriff mit 2 Punkten in Führung. Den folgenden Angriff, konnte Mario mit einem Spaltgriff kontern und den Vorteil der Oberlage im Boden mit 2 mal Einsteiger nutzten. Danach ging es mit 6:2 für Mario in die Rundenpause. Nach Wiederanpfiff versuchte Mario mit einem Durchschlüpfer seinen Vorsprung auszubauen, doch Kiesiel verteidigte gut und übernahm den Angriff zu einer eigenen Wertung. Es folgte ein „offener Schlagabtausch“ mit schönen Aktionen von beiden Kämpfern. Mit dem Anbruch der letzten Kampfminute nutzte der Greizer einen unanchtsamen Moment von Mario für einen seitlichen Beinangriff und verkürzte auf 6:5 Punkte – Hochspannung! Aber man spürte, dass Mario das prestigeträchtige Duell unter allen Umständen für sich entscheiden wollte, mobilisierte sich noch einmal und stellte mit einem Durchschlüpfer, mit dem er seinen Gegner ins Mattenaus beförderte, den 7:5 Endstand her. Den tosenden Applaus des Publikums hatten die beiden sicht redlich verdient!

Pausenstand 8:9 – Der KSC noch dran, wir hatten aber auch schon ein paar wichtige Punkte liegen lassen.

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Foto: Jürgen Scheere

Um die Greizer noch gefährden zu können, musste nun Thomas Leffler (84kg, GR) im Kampf gegen Tom Linke punkten. Thomas fand auch gut in den Kampf und setzte seinen Gegner unter Druck. Nach knapp 2 Minuten kassierte sein Gegner dafür auch schon die 2. Passivtätsverwarnung. Den Vorteil als Obermann in der Bodensituation konnte jedoch Thomas nicht nutzen. Zurück im Stand war er kurz unkonzentriert und sein Gegner kam mit einem abgebrochenen Hüftwurf zum Erfolg. Danach war der Faden gerissen, Thomas zog sich mehr und mehr in die Verteidigung zurück. Versuchte mitte der zweiten Runde nochmal mit einem Abreißer an der Hüfte zum Erfolg zu kommen, doch sein Gegner konterte die Aktion und baute sein Führung auf 0:4 Wertungspunkte aus. Dann gab es nur noch die dritten Passivitätsverwarnung gegen Thomas und der Kampf war vorbei. Schade da war mehr drin!

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Foto: Jürgen Scheere

Durch nationale Verpflichtungen von Jakub Korista und der Verletzung von Tim Bitterling, stellte sich Tillmann Germar (66kg, GR) gegen Lucas Bast in den Dienst der Mannschaft. Doch im ungeliebten griechisch-römischen Stil hatte er gegen den amtierenden Deutschen Vizemeister der Junioren besonders im Bodenkampf nichts entgegenzusetzen und verlor mit technischer Überlegenheit.

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Foto: Jürgen Scheere

Gagik Egiasarov (84kg, FR) konnte Patryk Dublinowski gleich zu Kampfbeginn mit seiner Spezialität, dem Hammer, überraschen und in Führung gehen. Dann zeigte der Greizer aber, warum er aktuell an Platz 1 der Ligabestenliste steht, punktete Gagik mit Beinangriffen, sowie Rumreißer im Stand und Rolle am Boden aus und gewann mit technischer Überlegenheit.

Damit hieß der Zwischenstand 8:20 für die Greizer und leider der Mannschaftskampf schon entschieden.

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Foto: Jürgen Scheere

Rüdiger Kabus (74kg, FR) kontrollierte seinen Gegner Daniel Sartakov über weite Strecken des Kampfes, zwang ihn seine Fassart auf und punktete durch Rumreißer im Stand und Beinschraube im Boden. Konzentriert wehrte er alle gegnerischen Angriffsversuche ab und gewann am Ende klar nach Punkten.

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Foto: Jürgen Scheere

Im letzte Kampf des Abends zwischen Karel Hanak (74kg, GR) und Toni Stade gab es auch nochmal einen „Klassiker“ der 2. Bundesliga Nord zu sehen. Wie immer war das Duell hart umkämpft. Beide starteten aktiv in den Kampf, Karel agierte etwas auffälliger und sein Gegner kassierte damit die erste Passivitätsverwarnung, doch nicht lange danach wurde auch er verwarnt. Danach legte er noch zu und sein Gegner wurde ermahnt, mehr für den Kampf zu tun. Warum Karel sofort nach dem ersten Angriffsversuch des Greizers dann mit der 2. Passivitätsverwarnung belegt wurde, erzeugte nicht nur beim Jenaer Anhang Verwunderung. Sehr ärgerlich war, dass Toni Stade aus dem damit verbundenen Vorteil als Obermann in der Bodenlage zwei wiederum umstrittene Wertungen erzielte, die Karel im weitern Kampfverlauf nicht mehr aufholen konnte. Nach dem Kampf und auf dem Weg zurück in die Trainer-Ecke reagierte er auf eine Aussage des Kampfrichters mit einer überhasteten Geste, die der Kampfrichter sofort mit der Roten Karte quittierte. Der Zeigefinger zur Stirn war unnötig, aber hier wäre eine maßvollere Reaktion des Referees angebracht gewesen. Beim Ringen gibt es Emotionen und Kämpfe sollten sportlich auf der Matte entschieden werden und nicht durch überzogene Strafen! Leider ist Karel damit für den nächsten Kampf gesperrt :-(.

Einzelkampfergebnisse

Stilart Gewicht Jena Greiz Punkte Wertung Zeit
Freistil 55 Joel WRENSCH Vladimir CODREANU 0:4 SS 0:10 00:55
Gr.-röm. 60 Robert LEHMANN Mateusz BIERZANOWSKI 1:2 PS 1:1 06:00
Freistil 66A Mario KOCH Radoslaw KIESIEL 2:1 PS 7:5 06:00
Gr.-röm. 66B Tillmann-Joseph GERMAR Lucas BAST 0:4 TÜ 0:12 01:36
Freistil 74A Rüdiger KABUS Daniel SARTAKOV 3:0 PS 7:0 06:00
Gr.-röm. 74B Karel HANAK Toni STADE 0:2 PS 0:4 06:00
Freistil 84A Gagik EGIAZAROV Patryk DUBLINOWSKI 0:4 TÜ 5:17 03:21
Gr.-röm. 84B Thomas LEFFLER Tom LINKE 0:3 PS 0:5 06:00
Freistil 96 Michael DENGLER Sebastian WENDEL 1:2 PS 1:2 06:00
Gr.-röm. 120 Toni BERNHARDT 4:0 KL 0:0 00:01

Ergebnisse des 7. Kampftages

WKG Leipzig/Taucha WKG Pausa/Plauen 12:21*
RV Thalheim AV Markneukirchen 19:17
KSC Jena RSV Rotation Greiz 11:22
AC 1897 Werdau RV Lübtheen 15:20

* Wurde schon am 3.10. ausgetragen.

Bericht vom Heimkampf gegen den RSV Rotation Greiz

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