Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss – Bericht vom Thüringen-Derby in Greiz

Smile

Was für ein Kampfabend !!! Es war ein Thüringen-Derby wie man es kennt (und liebt Smile), Spannung bis zum letzten Kampf. Der KSC war als Tabellenletzter nach Greiz gereist, nutzte mit viel Kampfgeist die Chance, den ersatzgeschwächten Tabellenführer zu ärgern und schaffte ein 17:17 Unentschieden. Damit belohnte sich die Mannschaft selbst und gab die „Rote Laterne“ am letzten Kampftag noch an die WKG Leipzig/Taucha ab.

Wirklich viel Hoffnung, die ersten Zähler der Rückrunde ausgerechnet beim Saisonabschluss gegen den Tabellenführer einzufahren gab es nicht, aber da Joel Wrensch (55kg GR), Toni Bernhardt (120kg FR) und auch Karel Hanak (74kg GR) ihre Erkrankungen beziehungsweise Verletzungen der Vorwochen auskuriert hatten, wollte man abwarten, mit welcher Aufstellung sich die ersatzgeschwächte Geizer Mannschaft präsentieren würde.

Nach dem Wiegen waren sich die Trainer beider Mannschaften einig … „Das wird eine verdammt enge Kiste!“. Die Schlüsselkämpfe waren die Paarungen im Limit bis 66kg und 74kg. Das Team, das hier die Punkte würde machen können, beziehungsweise nicht abgeben würde, entschied mit großer Wahrscheinlichkeit auch den Kampf für sich.

Als erster in diesem Reigen verlor Jakub Korsita (66kg, GR) knapp seinen Kampf gegen Mateusz Bierzanowski. Somit war es an Mannschaftskapitän Mario Koch (66kg, FR) gegen Radoslaw Kiesiel den Anschluss zu halten, was er mit unbändigem Siegeswillen und trotz Verletzung am linken Zeigefinger tat. Karel Hanak (74kg, GR) zeigte gegen Toni Stade seine beste Saisonleistung, besiegte ihn klar nach Punkten und bereitete das Feld für Rüdiger Kabus (74kg, FR)vor, der in seinem Kampf gegen den favorisierten Adam Sobieraj sehr konzentriert zu Werke ging und kurz vor Abpfiff den nötigen Wertungspunkt für das 17:17 Endergebnis erzielte – Superklasse!

Die mitgereisten Jenaer Fans sowie dieTrainer, Robert Lehmann und Mario Koch, waren mit der geschlossenen und kämpferischen Mannschaftsleistung hoch zufrieden. Ein Dank an die gesamte Mannschaft für diesen gelungenen Kampfabend!!!

Aber auch dem RSV Rotation Greiz muss man zu einer hervorragenden Saison und dem verdienten Staffelgewinn gratulieren! Da in dieser Saison keine Aufstiegspflicht besteht wird uns der RSV nach Aussage des Trainers Tino Hempel auch für die nächste Saison erhalten bleiben – wir freuen uns darauf!

Dank der Niederlage der WKG Leipzig/Taucha in Pausa schiebt sich der KSC auf den vorletzten Tabellenplatz und erreicht damit doch noch ein versöhnliches Endresultat in der „Katastrophen-Saison“ 2013.

Damit wünschen wir allen ehrenamtlichen Unterstützern und Helfern, den treuen Sponsoren, den Vereinsmitgliedern und allen Ringkampf-Fans …

Ein schöne und erholsame Weihnachtszeit und einen guten Start ins Neue Jahr!

Die Kämpfe in chronologischer Reihenfolge …

55kg GR – VLADIMIR CODREANU vs Joel WRENSCH 4:0 SS

Joel hat sich in dieser Saison wacker geschlagen, aber der starke Moldawier im Aufgebot der Greizer ist noch mehr als eine Nummer zu groß für ihn. Er konnte sich gleich in der erste Aktion der Festhalte seines Gegners nicht entziehen und verlor auf Schultern. Viel Dank Joel, dass du dich die ganze Saison in den Dienst der Mannschaft gestellt hast, deine Entwicklung auf der Matte war nicht zu übersehen, mach weiter so!

Stand 4:0

120kg FR – Sebastian WENDEL vs Toni Bernhardt 0:3 PS

Gegen seinen, eigentlich in der Gewichtsklasse 96kg ringenden, Trainingskameraden musste für Toni ein möglichst hoher Sieg das Ziel sein. Er kontrollierte das Geschehen über die gesamte Kampfzeit, ging kein unnötiges Risiko ein und sicherte einen klaren Punktsieg ab. In Runde 1 übernahm er einen gegnerischen Beinangriff und nutzte die Oberlage zu einer Rolle. Im zweiten Durchgang drängte er seinen Gegner wiederholt im Aufziehkampf von der Matte und stellte mit einem schönen Spaltgriff  den 8:0 Endstand her. Solide Leistung von Toni!

Stand 4:3

60kg FR MeRlin SEwina vs Tommas Witte 4:0 SS

Merlin Sewina ließ Tommas gar nicht erst richtig in den Kampf kommen, setzte ihn von Anfang an unter Druck und schulterte ihn nach dem zweiten erfolgreichen Achselwurf.

Stand 8:3

96kg GR – Artem GRINKO vs Karsten Meinhardt 0:3 PS

Diesmal hatte Karsten sein Gewicht und zeigte besonders in der ersten Runde, dass er die Scharte aus den letzten Kämpfen auswetzen wollte. Gegen den leichteren Artem Grinko bestimmte er bis zur Rundenpause eindeutig das Kampfgeschehen. Mit Armklammer von außen und Aufziehkampf setzte er seinen Gegner unter Druck und ging druch ein Mattenrandgerangel mit 1:0 in Führung. Nach der zweiten Passivitätsverwarnung seines Gegners nutzte er konsequent den Vorteil für zwei saubere Rollen. In Runde zwei ließ die Kraft dann etwas nach und der Greizer kam besser in den Kampf, aber Karsten gab sich keine Blöße und brachte das Ergebnis über die Zeit. Danke Karsten!

Stand 8:6

66kg GR – Mateusz BIERZANOWSKI vs JAKUB Korista 2:1 PS

In der ersten Runde lieferten sich die zwei versierten griechisch-römisch Spezialisten einen offenen „Schlagabtausch“, beide versuchten mit eigenen Würfen (Schulterwurf und Armdrehschwung) in Führung zu gehen. Kurz vor der Rundenpause gelang Jakub ein Schulterwurf, zwar nicht in die gefährliche Lage, aber sauber genug für einen Wertungspunkt und die Pausenführung. Gleich nach Wiederanpfiff nutzte der Greizer den Überraschungseffekt , versuchte mit einen Abreißer an der Hüfte auszugleichen, doch Jakub konterte mit einer Schleuder und beide Kämpfer fielen ins Mattenaus. Warum der Schiedsrichter für die „Pattsituation“ dem Greizer Kämpfer 3 Punkte zuerkannte bleibt seiner subjektiven Einschätzung überlassen. Danach verlor Jakub etwas den Faden und Bierzanowski bestimmte mehr und mehr die Fassart, wirkte damit aktiver und sicherte den Greizern den Punktsieg.

Pausenstand 10:7 – Der KSC hatte ein paar kleine Punkte liegenlassen, doch es war noch was drin!

84kg FR – Patryk DUBLINOWSKI vs Gagik Egiasarov 4:0 TÜ

Gegen den in dieser Saison ungeschlagenen Polen war Gagik wie auch schon beim Hinkampf in Jena machtlos. Unaufhörlich baute der Greizer mit Zwischenhandlung und Beinangriffattaken Druck auf, sammelte Punkt für Punkt und gewann Mitte des zweiten Durchgangs mit technischer Überlegenheit.

Stand 14:7

66kg FR – Radoslaw KIESIEL vs Mario Koch 1:2 PS

Nun durfte sich der KSC keinen Schnitzer mehr erlauben und unser Mannschaftskapitän und Trainer Mario wollte mit gutem Beispiel vorangehen. Der Kampf der beiden Haudegen in der 2. Bundesliga Nord ist immer ein Höhepunkt des Kampfabends und so sollte es auch diesmal wieder werden. Gleich in der ersten umkämpften Aktion verletzte sich Mario an der linken Hand und geriet in Rückstand. Nach mehreren Versuchen, den Rückstand zu egalisieren nutzte Kiesiel die Chance durch einen Konter die Führung auf 2:0 auszubauen. Dabei gab es immer wieder Kampfunterbrechungen in denen Mario seine Hand versorgen lassen musste. Mario war trotz Verletzung sehr aktiv und es war offensichtlich, dass er den Kampf unbedingt gewinnen wollte. In der zweiten Runde zeigte sein Gegner Schwächen und konnte sich den Angriffsversuchen von Mario nicht mehr entziehen. Unter großen Schmerzen gelang es unserem Capitano den Kampf schließlich noch zu drehen. Ein ganz wichtiger Sieg und wie immer … Mario wir danken dir!

Stand 15:9

84kg GR – Konstantin SOMMER vs Thomas Leffler 0:4 TÜ

Mühli hatte zum Saisonabschluss eine dankbare Aufgabe, ließ gegen den leichteren und stilart-fremden Greizer nichts anbrennen und machte mit zwei Abreißern sowie vier Rollen noch in der ersten Minute den Sack zu.

Stand 15:13 – Damit war der KSC wieder dran.

74kg GR – Toni STADE vs Karel Hanak 0:3 PS

Wer sich an den spannungsgeladenen Kampf der beiden Kontrahenten in Jena erinnerte, konnte sich denken, dass Karel sich für die unglückliche Niederlage revanchieren wollte. Und so ging er auch in den Kampf. Er ließ Toni Stade nicht zur Ruhe kommen, zwang ihm seine Fassart auf und „kochte ihn mürbe“. Zur Rundenpause stand es trotz drückender Überlegeheit zwar noch 0:0, aber man hatte das Gefühl, dass es nur eine Frage der Zeit war bis Karel punkten würde. Und so kam es dann auch, gleich zu Beginn der zweiten Runde kam Karel mit zwei Abreißern zum Erfolg und ging mit 4:0 Wertungspunkten in Führung. Er blieb weiter der Aktivere, baute seinen Vorsprung auf 8 Punkte aus und aus Sicht der Jenaer Fans war es völlig unverständlich, dass der Greizer nicht die 4. Verwarnung wegen Passivität erhielt. Egal, das war ein ganz starker Kampf von Karel – Vielen Dank!

Stand 15:16 – Der KSC das erste mal in Führung

74kg FR – Adam SOBIERAJ vs rüdiger Kabus 2:1 PS

Jetzt war es an Rüdiger den möglichen Punktgewinn zu erkämpfen. Gegen einen Bronze-Medaillengewinner bei der Europameisterschaft von 2010 keine leichte Aufgabe. Doch Rüdiger rang sehr konzentriert, ging keine unnötigen Risiken ein und hielt den Punkteabstand gering. Als der starke Pole in der letzten Kampfminute durch einen Beinangriff mit 6:1 in Führung ging, glaubte kaum einer, dass es für den KSC noch eine „Happy End“ geben könnte. Doch Rudi fasste sich ein Herz, setzte alles auf eine Karte, drängte mit einem Beinangriff seinen Gegner von der Matte und verkürzte auf 6:2. Wahnsinn, damit sicherte er unter dem lauten Jubel der Jenaer Fans den verdienten Mannschaftspunkt. Rudi wir danken dir!

Endstand 17:17

Einzelkampfergebnisse

Stilart Gewicht Greiz Jena Punkte Wertung
Gr.-röm. 55 Vladimir CODREANU Joel WRENSCH 4:0 SS 6:0
Freistil 60 Merlin SEWINA Tommas WITTE 4:0 SS 9:0
Gr.-röm. 66A Mateusz BIERZANOWSKI Jakub KORISTA 2:1 PS 4:1
Freistil 66B Radoslaw KIESIEL Mario KOCH 1:2 PS 4:7
Gr.-röm. 74A Toni STADE Karel HANAK 0:3 PS 0:8
Freistil 74B Adam SOBIERAJ Rüdiger KABUS 2:1 PS 6:2
Gr.-röm. 84A Konstantin SOMMER Thomas LEFFLER 0:4 TÜ 0:12
Freistil 84B Patryk DUBLINOWSKI Gagik EGIASAROV 4:0 11:0
Gr.-röm. 96 Artem GRINKO Karsten MEINHARDT 0:3 PS 0:7
Freistil 120 Sebastian WENDEL Toni BERNHARDT 0:3 PS 0:8

Ergebnisse 14. Kampftag

AV Markneukirchen RV Thalheim 22:13
RSV Rotation Greiz KSC Motor Jena 17:17
WKG Pausa/Plauen WKG Leipzig/Taucha 21:13
RV Lübtheen AC 1897 Werdau 21:16

Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss – Bericht vom Thüringen-Derby in Greiz

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