Knappe Niederlage in Pausa

Zum Tag der deutschen Einheit war der KSC zum traditionsreichen Vergleich gegen die Mannschaft von der Erdachse nach Pausa gereist. Nach spannenden und spektakulären Ringkampf hatten am Ende die Gastgeber mit 21:19 die Nase vorn und holten sich nun auch ihren ersten Saisonsieg.

Schon nach dem Wiegen war klar, dass es eine ganz enge Kiste werden würde und die kleinen Punkte den Kampf entscheiden. In allen Gewichtsklassen wurde erbittert um jeden Punkt gekämpft und das Publikum bekam Ringkampfsport vom feinsten geboten.

Jeder Kampf war wichtig, die Entscheidung zu Gunsten der Pausaer fiel laut Ringertrainer Mario Koch in den Kämpfen im Limit bis 66kg. Der Trainer konstatiert „Wir haben leider zu viele kleine Punkte liegen lassen.  Ich konnte leider nicht meine Leistung vom letzten Wochenende abrufen, hatte den Kampf noch in den Gliedern und war einfach nicht spritzig genug. Jakub fand  durch seine nachwirkende Ellenbogenverletzung leider auch zu spät in Kampf und verlor eher überraschend. Und wenn es nicht so recht läuft, sieht man sich bei strittigen Entscheidungen auch vom Schiedsrichter benachteiligt. Aber es hilft nichts, wir haben alles versucht und müssen weiter dran bleiben, dann sehe ich uns auf einem guten Weg. Beiden Mannschaften muss ich ein Kompliment für ihren Kampfgeist machen, jeder Kämpfer hat alles gegeben, es war wirklich ein spektakulärer Kampf!“

Da bleibt wenig hinzuzufügen, die Kämpfe in chronologischer Reihenfolge …

55 kg FR: Adam Slowinski vs. Tillmann-Joseph Germar

Tillmann hatte es laut Papier mit einem überlegenen Gegner zu tun. Doch er machte es ihm schwerer als erwartet, blieb über die gesamte Kampfzeit der besprochenen Linie treu, zeigt sich kämpferisch und zwang so seinen polnischen Kontrahenten zu Fehlern.  Am Ende eine 1:3 Punktniederlage … super Kampf und  großen Respekt – Tillmann!

Stand 3:1

120 kg GR: Zlatomir Dimitrov vs. Boris Eisenstein

Der bulgarische Neuzugang der Pausaer legte los wie die Feuerwehr und nutzte besonders in den ersten Runden seinen Gewichtsvorteil. Doch Boris fand  gut in den Kampf, gab alles, beschäftigte seinen Gegner konsequent, der ab Runde 3 langsam konditionelle Probleme bekam und besiegt ihn hoch verdient mit 3:1 Runden. Super Boris!

Stand 4:4

60 kg GR: Mike Elschner vs. Robert Lehmann

Robert machte einen guten Kampf, war über die gesamte Kampfzeit aktiver und bestimmte das Geschehen.  Eigentlich ließ er sich nur zweimal von seinem sehr defensiv eingestellten Gegner mit Rumreißer überraschen, was leider zum Verlust der Runden 1 und 4 führte. Am Ende ein 3:2 Punktsieg der dem Kampfverlauf nicht ganz gerecht wird.

Stand 6:7

96 kg FR: Stanimir Dinev vs. Karsten Meinhardt

Wie schon im letzten Jahr fand Karsten keine Mittel  den bärenstarken Bulgaren ernsthaft in Gefahr zu bringen. Er verlor zwar mit 0:3 Runden, zeigte aber auch seine aufsteigende Formkurve.

Stand 9:7

66 kg FR: Lukasz Gorzynski vs. Mario Koch

Wie Mario selbst einschätzte fand er nicht richtig in den Kampf. In Runde 1 ging er mit einem schönen Gegenangriff  mit 1:0 in Führung, konnte aber eine „langer Beinangriff“ seines Gegners in letzter Sekunde der Runde nicht abwehren und gab die Runde noch ab. In Runde 2 war er aktiver, konnte seinen Vorteil im abschließenden Zwiegriff nutzen und glich nach Runden aus. In Runde 3 versuchte der Pole im Dienste der Pausaer wieder in den letzten Sekunden mit einem Beinangriff die Entscheidung zu erzwingen, doch diesmal passt Mario auf,  blockiert und hält seinen Gegner. Warum der Schiedsrichter trotzdem eine Wertung für den Angreifer vergab, war aus Jenaer Sicht nicht nachzuvollziehen, aber die Runde war verloren. Mit dem Publikum im Rücken mobilisierte nun  Gorzynski alle Reserven und Mario hatte nichts mehr entgegenzusetzen.  Eine 1:3 Punktniederlage – Kopf hoch Mario, du hast gekämpft und es ist schon etwas beruhigend, dass es auch bei die mal solche Tage gibt ;-)!

Pausenstand 12:8

84 kg GR: Bastian Kurz vs. Thomas Leffler

Im Standkampf schenkten sich beide Ringer nichts. Thomas konnte  durch konsequentes Aufziehen Akzente setzen, war aber in den entscheidenden Momenten zu zaghaft, um etwas  Zählbares abzuleiten. So wurde der Kampf maßgeblich in den abschließenden Bodensituationen entschieden. In diesen konnte nur sein Gegner in Runde 3 mit einem „Durchdreher“ eine umstrittene Wertung erzielen und so den Kampf mit 3:1 Runden gewinnen.

Stand 15:9

66 kg GR: Werner Schellenberg vs. Jakub Korista

Man merkte Jakub in den ersten beiden Runden noch die „innere Handbremse“ als Nachwirkung seiner Ellenbogenverletzung an, die er jeweils durch einen Rumreißer seines Gegners verlor. Ab Runde 3 schien er aber sein Handikap vergessen zu haben, drehte auf und machte den Kampf nochmal spannend. Er punktete mit Kopfklammer und Rolle und glich nach Runden aus. In der entscheidenden 5. Runde ging es hoch her, beide Kontrahenten versuchten die Entscheidung zu erzwingen, am Ende hatte Jakub mit 7:4 Wertungspunkten das Nachsehen und verlor den Kampf mit 2:3 Runden.

Stand 18:11

84 kg FR: Stefan Bonev vs. Sebastian Otto

Sebastian ging nicht als Favorit in seinen Kampf gegen den starken Bulgaren in den Reihen der Pausaer. In der 1. Runde schien er noch nicht ganz wach und verlor die Runde durch einen Beinangriff seines Gegners.  Ab Runde 2 fand er aber zu seiner Linie, hielt seinen Gegner durch seine  Fassart auf Distanz und versucht mit schnellen überfallartigen Beinangriffen zu punkten. Das gelang sehr gut und lag nach Runde 3 mit 2:1 vorn. Dann wurde es dramatisch, in Runde 4 ging Sebastian mit zwei Beinangriffen in Führung, doch den zweiten konnte sein Gegner kontern. 10 Sekunden vor Schluss ist der Bulgare Obermann in der Bodenlage und Sebastian mit 3:2 Wertungspunkten vor. Der Kämpfer der Pausaer versuchte alles , bearbeitete sehr robust das Gesicht von Sebastian, aber der Schiedsrichter ahndete die Finger, die in seinen Mund gedrückt wurden als Regelverstoß („Fingerbiss“) und vergab – sehr zum Unmut der mitgereisten KSC Fans – eine Verwarnung und 2 Wertungspunkte gegen Sebastian. In Runde 5 agierte Bonev clever, punktet mit Beinangriffen, Sebastian gab alles, wurde aber mit 2:3 Runden geschlagen.  Was für ein Kampf – ein großes „Hut ab!“ an Sebastian.

Stand 21:13

74 kg: Martin Waldeck vs FR. Rüdiger Kabus

Nun konnten wir nur noch mit zwei hohen Siegen einen Punkt aus Pausa entführen. Und Rudi versuchte wirklich alles gegen einen Top-motivierten Gegner. Die einzige kleine Unaufmerksamkeit Rudis nutzte  dieser gleich zu Kampfbeginn mit einem überraschende Angriff für einen Wertungspunkt. Danach übernahm Rudi  aber die Kontrolle,  sammelt Punkt für Punkt und hatte auch die Chance zum Schultersieg. Am Ende fehlte ein mickriger Wertungspunkt für einen Sieg mit technischer Überlegenheit – Schade und Super Kampf Rudi!

Stand 21:16

74 kg GR: Christian Hempel vs. Karel Hanak

Damit war nichts mehr zu machen und Karel konnte leider nur noch Ergebniskosmetik betreiben. Seine Aufgabe löste er in der gewohnt sachlichen und sicheren Manier mit einem 3:0 Runden-Sieg.

Endstand 21:19

Einzelkampfergebnisse

Stilart Gewicht Pausa Jena Punkte Wertung Zeit
Freistil 55 Adam Slowinski Tillmann-Joseph Germar 3:1 PS 1:0 0:1 4:0 1:0 08:00
Gr.-röm. 60 Mike Elschner Robert Lehmann 2:3 PS 1:0 0:3 0:6 1:0 0:1 09:55
Freistil 66A Lukasz Gorzynski Mario Koch 3:1 PS 1:1 0:3 1:0 2:0 08:05
Gr.-röm. 66B Werner Schellenberg Jacub Korista 3:2 PS 2:1 1:0 1:3 0:4 7:4 10:00
Freistil 74A Martin Waldeck Rüdiger Kabus 0:3 PS 1:4 0:4 0:3 06:00
Gr.-röm. 74B Christian Hempel Karel Hanak 0:3 PS 1:1 0:1 0:1 06:00
Freistil 84A Stefan Bonev Sebastian Otto 3:2 PS 3:1 0:4 2:4 4:3 2:1 10:00
Gr.-röm. 84B Bastian Kurz Thomas Leffler 3:1 PS 1:0 0:1 1:0 1:0 08:00
Freistil 96 Stanimir Dinev Karsten Meinhardt 3:0 PS 2:0 1:0 1:0 06:03
Gr.-röm. 120 Zlatomir Dimitrov Boris Eisenstein 1:3 PS 0:2 2:0 0:1 1:1 08:00

Ergebnisse 6. Kampftag

Joh. Nürnberg II SC Unterföhring 23:11
WKG Pausa/Plauen KSC Motor Jena 21:19
AC Werdau Mansfelder Land 9:28
AVG Markneukirchen RSV Rotation Greiz Fr. 5.10.12
Knappe Niederlage in Pausa

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