Die Entscheidung des packenden 2. Bundesligaduells zwischen dem KSC und den aus Oberbayern angereisten Unterföhringern fiel im letzten Kampf. Am Ende behielt nach einer spannenden Auseinandersetzung der für die Gäste ringende Ungar Balazs Fazekas gegen Karel Hanak mit 3:1 die Oberhand und entschied den Mannschaftskampf mit 17:20 für den SC Isaria Unterföhring.
Beide Mannschaften standen vor dem 4. Kampftag mit je einem Sieg und zwei Niederlagen im Mittelfeld der 2. Bundesliga Nord und hatten sich Chancen auf einen Punktgewinn ausgerechnet. An der Wage bestätigte sich das Bild, und es wurde klar, dass es auf ein knappes Ergebnis hinauslaufen würde. Leider blieb beim KSC die Gewichtsklasse 60kg GR durch die krankheitsbedingten Ausfälle von Andrej Emich und Max Müller unbesetzt. Das minderte zwar die Erfolgsaussichten, machte sie aber nicht zunichte. Der Ausgang war offen, jeder Punkt in jedem Kampf konnte am Ende über Sieg oder Niederlage im Mannschaftskampf entscheiden.
Bis zur Pause nach 5 Kämpfen lief es für den KSC sehr gut. Zwar hatte Tillmann Germar (55kg, FR) einen schweren Stand gegen des starken Nachwuchsringer Andreas Walter und verlor durch technische Überlegenheit. Aber die folgenden vier Kämpfe konnten gewonnen werden.
Boris Eisenstein (120kg, GR) kontrollierte seinen Gegner im Stand wie im Boden und kam zu einem sicheren 3:0 Punktsieg.
Seinen ersten und sehr spektakulären Sieg im Trikot des KSC feierte Jakub Korista (60kg, GR), der mit Manrikos Theodoridis eine furiose erste Runde hinlegte in der beide Kämpfer je zweimal fast zu einem Schultersieg kamen. Jakub punktete mit Verkehrtem Ausheber und Verkehrtem Kopfhüftschwung und behielt nach weiteren drei sehr unterhaltsamen Runden mit 3:1 die Oberhand.
Sichtlich gut aufgelegt ging Karsten Meinhardt (96kg, FR) in seinen Kampf gegen den Bulgaren Radoslav Bakardzhiyski. Karsten rang abgeklärt, ließ seinen Gegner kommen ohne passiv zu erscheinen und nutzte konsequent seine Chancen zum Kontern nach gegnerischen Beinangriffen. Damit gewann er die ersten beiden Runden sicher nach Punkten und nutzte kurz vor Schluss der dritten Runde wieder einen schönen Konter zum Schultersieg – Super Sache!
Unser Mannschaftkapitän Mario Koch (66kg, FR) hatte mit Markos Theodoridis einen schnellen und kampfstarken Kontrahenten, der ihn bis zur dritten Runde alles abverlangte. Beim Stand von 1:1 Runden ging sein Gegner in der dritten Runde mit Beinangriffen 2:0 in Führung, doch Mario steckte nicht auf, mobilisierte sich und konnte mit dem Abpfiff zum Rundengewinn ausgleichen – was für eine Energieleistung! Damit hatte er seinem Gegner den Nerv gezogen und gewann dann auch die vierte Runde klar nach Punkten. Endstand 3:1.
Damit sah es zur Pause mit 13:6 wirklich gut aus. Doch abgerechnet wird bekanntlich erst am Schluss.
Im Kampf von Florian „Möve“ Schwalbe (84kg, GR) gegen Thomas Leffler war die Marschroute für Florian nur möglichst wenig Punkte abzugeben. Er war aktiver und wählte in den drei Runden für die abschließende Bodensituation die Oberlage, konnte aber gegen Thomas Leffler keine Wertung erzielen. Am Ende verlor er mit 0:1 Mannschaftspunkten, da keine technische Wertung im Kampf erzielt wurde.
Wie schon geschrieben blieb leider die Gewichstklasse bis 66kg GR unbesetzt. Weiterhin gute Besserung an Andrej und Max, mit euch hätte es bestimmt eine anderes Endresultat gegeben.
Zwischenstand 13:11 – der KSC ist noch vorn.
Gagik Egiasarov (84kg, FR) startete gut in seinen Kampf gegen Allesandro Punzo und gewann die erste Runde. In den folgenden Durchgängen zeigte sich leider, wie auch schon in den letzte Kämpfen, dass er physisch noch nicht im Limit bis 84kg angekommen ist. Sein Gegner war zwar ringerisch nicht besser, wuchtet ihn aber mehrfach mit Beinangriffen aus der Zone und gewann damit die folgenden Runden. Enstand 1:3.
Damit glich Unterföhring zum Stand von 14:14 aus.
Im Limit bis 74kg FR lieferte sich Rüdiger Kabus mit dem in dieser Saison noch unbezwungenen Christian Axenbeck eine Kampf auf Messers Schneide. Die erste Runde geht mit einen erfolgreichen Beinangriff an seinen Gegner. Runde zwei kann Rudi – durch die „Ruuudiii … Ruuudiii …“ Rufe des Publikums angefeuert – mit einen Konter auf einen Beinagriff seines Gegners für sich entscheiden. In Runde drei nutzt er den Vorteil im abschließenden Zwiegriff und geht mit 2:1 Runden in Führung. Doch in Runde 4 und 5 spielte sein Kontrahent seine leichte körperliche Überlegenheit aus und gewann sehr umkämpft am Ende mit 2:3.
Zwischenstand 16:17.
Im letzten und entscheidenden Kampf stand Karel Hanak (74kg, GR) dem starken Ungarn Balazs Fazekas gegenüber. Karel war in den ersten beiden Runden im Stand der Aktivere. In den abschließenden Bodensituationen waren beide Kämpfer je einmal Obermann und konnten keine Wertungen erzielen. In Runde drei wählte Karel wieder die Unterlage, sein Gegner vorher mit Rolle nicht erfolgreich, versuchte es diesmal mit einen sogenannten „Cubaner“ und konnte punkten. In der vierten Runde war Karel Obermann in der Bodenrunde – und die Spannung kaum zu überbieten – er gab alles, hob seinen Gegner zweimal aus, doch der Ungar verlagerte sich geschickt, ließ keine Wertung zu und gewann die Runde.
Endstand 17:20
Damit verlor der KSC in einem sehenswerten Mannschaftkampf am Ende knapp und die Unterföhringer entführen durchaus verdient zwei Punkte aus dem Saaletal.
Die Enttäuschung war der Mannschaft und dem Trainer nach dem Kampf anzumerken. Aber es gibt kein Grunde die Köpfe hängen zu lassen. Nächstes Wochenende geht es zum Auswärtskampf nach Pausa, vielleicht gelingt dort eine kleine Überraschung. Spätestens aber zum nächsten Heimkampf am 1.10.2011, 19.30 Uhr im Jenaer Sportforum, gegen den AC Werdau sollte wieder eine Sieg drin sein!
Weiter geht`s!
Ein paar Bilder zum Kampf von Jürgen Scherr findet ihr hier.
Einzelkampfergebnisse
Stilart | Gewicht | Jena | Unterföhring | Punkte | Wertung | Zeit |
Freistil | 55 | Tillmann-Joseph Germar | Andreas Walter | 0:4 | TÜ 0:7 0:7 0:6 | 04:20 |
Gr.-röm. | 60 | Jakub Korista | Manrikos Theodoridis | 3:1 | PS 5:5 0:2 2:0 5:0 | 08:02 |
Freistil | 66A | Mario Koch | Markos Theodoridis | 3:1 | PS 3:0 0:1 2:2 7:0 | 07:40 |
Gr.-röm. | 66B | Christian Hanser | 0:4 | OG 0:0 | ||
Freistil | 74A | Rüdiger Kabus | Christian Axenbeck | 2:3 | PS 0:1 1:1 1:0 0:1 0:1 | 10:08 |
Gr.-röm. | 74B | Karel Hanak | Balazs Fazekas | 1:3 | PS 0:1 1:0 0:4 1:2 | 08:00 |
Freistil | 84A | Gagik Egiasarov | Allesandro Punzo | 1:3 | PS 4:0 2:3 0:4 1:3 | 08:00 |
Gr.-röm. | 84B | Florian Schwalbe | Thomas Leffler | 0:1 | PS 0:1 0:1 0:1 | 04:00 |
Freistil | 96 | Karsten Meinhardt | Radoslav Bakardzhiyski | 4:0 | SS 1:0 1:0 2:0 | 05:45 |
Gr.-röm. | 120 | Boris Eisenstein | Maximilian Schindler | 3:0 | PS 1:0 2:0 1:0 | 06:06 |