Knappe Niederlage beim Tabellenführer in Untergriesbach

Frown

Zum Auswärtskampf bei der SV Weiss-Blau Untergriesbach waren unser Zweitbundesligaringer am Samstag Abend ins Dreiländereck Bayern-Österreich-Böhmen gereist. Der Gastgeber, als Tabellenführer, erwies sich als die erwartet kampfstarke Mannschaft und gewann nach spannenden Kampf und vor großer Kulisse mit 21:18.

Zur Pause nach fünf Kämpfen war die Mannschaft sehr zuversichtlich dem Trainer Michael Schütz mindestens einen Punkt als Geburtstagsgeschenk auf die Heimfahrt mitgeben zu können. Doch dann kam der Kampf im 66kg-Freistil-Limit, der Schlüsselkampf des Abends wie sich später herausstellte. Nach zwei siegreichen Runden verletzte sich Rüdiger „Rudi“ Kabus gegen den starken Benedikt Heindl am Knie, kämpfte trotzdem weiter und verlor am Ende unglücklich und hoch dramatisch 10 Sekunden vor Abpfiff des Kampfes auf Schultern. Rudi an dieser Stelle gleichmal … Kopf hoch und gute Besserung!

Die 870 Zuschauern erlebten einen spannungsgeladenen Mannschaftvergleich mit drehbuchreifen Ende, nur leider ohne Happy End für den KSC Frown. Nun aber die Kämpfe in chronologischer Reihenfolge …

Die klare Niederlage im ersten Kampf des Abends war vorhersehbar. Lucas Bittmann (55kg GR) kämpft wie auch schon im Hinkampf gegen Marco Lenz beherzt, hatte aber dessen Physis und Routine nicht viel entgegenzusetzen.

Stand 4:0

Toni Berhardt (120kg FR) startete gut in den Kampf gegen Rafael Toth, führte bis kurz vor Schluss der ersten Runde knapp mit einem Punkt, lies sich aber dann von der Matte drängen und gab den Durchgang ab. Auch in Runde zwei ein ähnliches Spiel, wieder gelang es seinen Gegner ihn von der Matte zu schieben. Ab Runde drei ging Toni dann konzentrierter zu Werke, spielte seine physische Überlegenheit aus und gewann am Ende doch recht ungefährdet mit 2:3 Runden.

Stand 6:3

Unser „Super Mario“ (60kg FR) ging, wie auch schon in den letzten Wochen, mit viel Kampfesfreude in seine Auseinandersetzung gegen Ludwig Pöppel, der für den erkrankten Michele Rauhut im Aufgebot der Untergriesbacher stand. Mario bestimmte den Kampf, punktete im Boden mit Rolle und Einsteiger und gewann klar nach drei Runden mit technischer Überlegenheit.

Stand 6:7 … der KSC erstmal vorn

Im Limit bis 96kg GR war Boris Eisenstein gegen Andreas Rasch der aktivere Ringer. Kämpfte gut und holte unspektakulär drei wichtige Punkte für die Mannschaft.

Stand 6:10

Wieder genesen spielte Andrej Emich (66kg GR) gegen den ehemaligen deutschen Spitzenringer Christoph Scherr seine ganze Klasse aus. Andrej kontrollierte den Kampf überraschend souverän und gewann ungefährdet nach drei Runden. Super!

Pausenstand 6:13 … die Chancen standen gut und es war trotz der 870 Zuschauer verdächtig ruhig in der Halle

Im ersten Kampf nach der Pause rang Michael Dengler (84kg FR) gegen den ungarischen Weltklasseringer Gabor Hatos um Schadensbegrenzung. Michael hatte gegen den dritten der diesjährigen Weltmeisterschaft zwar einen schweren Stand, gab sich aber nicht auf und zeigte über weite Strecken, dass er mit Ringern diesen Kaliebers mithalten will und auch kann. Am Ende lies der Ungar aber nichts anbrennen und siegte klar.

Stand 10:13

Wie schon geschrieben folgte mit dem Kampf von Rüdiger „Rudi“ Kabus (66kg FR) gegen Benedikt Heindl einer der dramatischen Höhepunkte des Kampfabends,
nur leider zu ungunsten des KSC.

Stand 14:13 … nun war es gar nicht mehr ruhig in der Halle Wink, Untergriesbach hatte mit zwei Kämpfen das Ergebnis gedreht.

Wie schon im Hinkampf stand Florian „Möve“ Schwalbe in der Gewichtsklasse 84kg GR Christoph Bauer gegenüber. Auch diesmal fand Florian gut in den Kampf und konnte die erste Runde für sich entscheiden. In den Runden danach dann leider immer das gleich Bild. Der Untergriesbacher verlegte sich darauf Florian von der Matte zu drängen, nicht schön anzuschauen, aber wenn der Schiedsrichter mitspielt, ein effizientes Mittel um Punkte zu sammeln, wogegen Florian kein Rezept fand. Am Ende 3:1 Mannschaftspunkte für den Gastgeber.

Stand 17:14 … um nun doch noch einen Punkt zu entführen, mussten die letzten beiden Kämpfe gewonnen werden.

Karel Hanak (74kg GR) war im Kampf gegen Ralf Neudorfer von Anfang an der aktivere Ringer. Für die abschließende Bodensituation in Runde eins wählte Karel die Oberlage, konnte seinen Gegner aber nicht Rollen und verlor so den ersten Durchgang. Im folgenden gelang es Karel einer Standwertung seines Gegners eine eigenen entgegensetzen und so den Kampf nach Runden auszugleichen. In den Bodensituationen der Runden 3 und 4 blieb Karel als Untermann stabil, gab keine Wertung ab und holte so 3:1 Mannschaftspunkte für den KSC.

Stand 18:17 … der KSC lag vor dem letzten Kampf knapp zurück, aber noch war alles drin, die Spannung kaum zu überbieten.

Im Kampf von Gagik Egiasarov gegen Johannes Heindl musste nun die Entscheidung fallen.  Sein Gegner war hoch motiviert und setzte Gagik mit Beinangriffen unter Druck. Gagik versuchte das für sich zu nutzen und die gegnerischen Aktionen zu kontern. In der ersten Runde ging die Taktik auf und er entschied sie klar für sich. Der Punktestand im Mannschaftskampf war somit quasi ausgeglichen. In Runde zwei stellte sich sein Gegner aber besser auf die Konter ein und gewann diese. In Runde drei kam es dann zu einer aus Jenaer Sicht unglücklichen Entscheidung. Gagik hatte einen Beinangriff seines Gegner neutralisiert und dann mit einem „Cubaner“ gekontert, der Referee entschied trotzdem auf 3:2 für den Untergriesbacher, der damit – bei einem Punktstand von 3:3 – diese Runde, auf Grund der höheren Wertung gewann. Nun wurde es brenzlig … Runde 4 …  in der regulären Kampfzeit konnte keiner der Kämpfer ein Wertung erzielen, doch Heindl war aktiver, durfte im abschließenden Freistil-Zwiegriff fassen und nutzt den Vorteil zur Wertung.

Damit war der die Entscheidung gefallen … Endstand 21:18 … unseren Glückwunsch dem Gastgeber, dessen Publikum den Sieg lautstark feierte.

Der KSC hätte sicher auch einen Punkt verdient gehabt, aber so ist es im Sport, da lohnt es sich nicht zu hadern. Kommende Woche beim Heimkampf gegen den RC Germania Potsdam gibt es die nächste Chance.

Die Mannschaft des SV Weiss-Blau Untergriesbach hatte sich vor dem Kampf als Tabellenführer im Falle der Liga-Meisterschaft für den Aufstieg in die erste Bundesliga ausgesprochen. Bekannter maßen ist das ein großer Schritt und kein einfaches Thema, deshalb – Unseren Respekt und viel Erfolg beim Vorhaben erste Bundesliga!

Einzelkampfergebnisse

Stilart Gewicht Untergriesbach Jena Punkte Wertung Zeit
Gr.-röm. 55 Marco Lenz Lucas Bittmann 4:0 7:0 7:0 6:0
Freistil 60 Ludwig Pöppel Mario Koch 0:4 TÜ 0:8 0:6 0:7
Gr.-röm. 66A Christoph Scherr Andrej Emich 0:3 PS 0:1 0:1 0:1
Freistil 66B Benedikt Heindl Rüdiger Kabus 4:0 SS 0:3 0:2 2:0 1:0 4:1
Gr.-röm. 74A Ralf Neudorfer Karel Hanak 1:3 PS 1:0 1:1 0:2 0:1
Freistil 74B Johannes Heindl Gagik Egiasarov 3:1 PS 0:4 2:0 3:3 1:0
Gr.-röm. 84A Christoph Bauer Florian Schwalbe 3:1 PS 0:3 2:0 1:0 1:0
Freistil 84B Gabor Hatos Michael Dengler 4:0 2:0 6:0 6:0
Gr.-röm. 96 Andreas Rasch Boris Eisenstein 0:3 PS 0:2 0:1 0:1
Freistil 120 Rafael Toth Toni Bernhardt 2:3 PS 1:1 2:1 1:2 0:1 0:1
Knappe Niederlage beim Tabellenführer in Untergriesbach

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