KSC bleibt auf Erfolgsspur beim letzten Heimkampf der Saison 2010

H-Leipzig-2010-MArio

Traditionsgemäß gab es zum letzten Heimkampf der Saison die Wahl zum KSC-Bundesliga-Ringer des Jahres, unser Glückwunsch geht an Andrej Emich, der sich in der Gunst der Zuschauer und Fans knapp vor Mario Koch durchsetzten konnte. Gewonnen haben beide ihre Kämpfe beim Erfolg der Mannschaft, die am Wochenende die Tabellenzweiten von der WKG Leipzig/Taucha eindrucksvoll mit 23:16 bezwang. Mit dem Sieg gab der KSC dem SV Weiß-Blau Untergriesbach etwas Schützenhilfe, der nun als Staffelmeister der 2. Bundesliga Nord und somit als Aufsteiger in die 1. Bundesliga feststeht, da auch sie ihren Heimkampf gegen die KAV Mansfelder Land gewinnen konnten.

Unsere Gäste am letzten Samstag, die WKG Leipzig/Taucha, waren als Tabellenzweiter ins Jenaer Sportforum angereist und wollten sich mit einem Sieg die Chance auf den Staffelsieg und so zum Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga erhalten. Die Mannschaft um das Trainergespann Jürgen Hähnel und Daniel Wilde ist durchweg gut besetzt und konnte den Hinkampf in Leipzig klar mit 24:14 gewinnen. Aber der KSC war in der Rückrunde vor heimische Publikum ungeschlagen und das sollte auch so bleiben …

Lucas Bittmann (55kg GR) hatte mit Dustin Scherf den besten „Klassiker“ der Liga in seiner Gewichtsklasse als Gegner, hatte wie erwartet einen schweren Stand und verlor in der zweiten Runde auf Schultern.

Stand 0:4

Im Limit bis 120kg FR traf Toni Bernhardt auf Nico Graf, einem Medaillengewinner der diesjährigen Deutschen Meisterschaft. Toni startete gut in den Kampf, konnte einen Beinangriff seines Gegners kontern und mit einem Punkt in Führung gehen. Kurz vor Schluss der ersten Runde war Toni für einen Augenblick unaufmerksam, sein Gegner nutzte es, konnte ihn von der Matte drängen und entschied den ersten Durchgang für sich. Die zweite Runde gewann Toni mit einem sehnswerten Beinangriff. Durchgang drei wurde im Zwiegriff entschieden, der Leipziger bekam den Vorteil als Angreifer zugesprochen und nutzte ihn zum Rundengewinn. Runde vier war sehr umkämpft und wurde durch eine Situation am Mattenrand entschieden. Beide Kämpfer traten mehr oder weniger gleichzeitig aus der Zone, die Entscheidung des Schiedrichters fiel gegen Toni, der damit nach guten Kampf mit 1:3 den Kürzern zog.

Stand 1:7

H-Leipzig-2010-MArioUnser „Super Mario“ Koch (66kg FR) stand gegen Florian Liebscher schon als Sieger fest, da sein Gegner mit Übergewicht anreiste. Den Freundschaftskampf beherrschte Mario klar und gewann (wie gewohnt Smile) mit Durchschlüpfer und Abreißer im Stand sowie Rolle und Einsteiger im Boden am Ende klar durch technische Überlegenheit.

Stand 5:7

Einen starken Kampf machte Boris Eisenstein (96kg GR) gegen Lars Kramarczyk. Boris war im gesamten Kampf aktivere Ringer und bekam in allen Runden das Wahlrecht für die abschließende Bodensituation zugesprochen. Die erste Runde gewann er als Obermann durch eine saubere Rolle. In Runde zwei und drei gab er als Obermann keine Wertung ab und gewann auch diese. Super Sache – wichtige 3:0 Punkt auf Mannschaftkonto.

Stand 8:7 … der KSC erstmals vorn.

H-Leipzig-2010-AndrejGewichtklasse 66kg GR, die ersten beiden Runden und weite Strecken der dritten gestaltete Andrej Emich im Kampf gegen Marco Scherf gewohnt sicher. Er sammelte seine Punkte mit Runterreißer im Stand sowie Rolle und Ausheber im Boden. Doch kurz vor Abschluss der dritten Runde gab es nochmal eine Schrecksekunde aus Jenaer sich, sein Gegner, ein talentierter Nachwuchsringer vom Leipziger Sportgymnasium, setzte nochmal alles auf eine Karte. bekam Andrej zu fassen und konnte erfolgreich einen Kopfhüftschwung ansetzen, doch Andrej befreite sich und machte mit einer weiteren Rolle „den Deckel drauf“. Am Ende ein klarer Sieg mit dem er einmal mehr klarstellte, warum er vom Jenaer Ringkampfpublikum nun das dritte Jahr in Folge zum „Besten KSC Ringer der Bundesligasaison“ gewählt wurde.

Pausenstand 12:7 … es lief (fast) besser als geplant.

Michael Dengler (84kg FR) konnte in Leipzig gegen Sebastian Otto keine Runde gewinnen, doch am Samstag im Sportforum spürte man ab der ersten Runde, dass er es diesmal besser machen wollte. Die erste Runde ging nach vielen umkämpfen Situationen knapp durch eine Mattenrandaktion an seinen Gegner. In Runde zwei reichte dem Leipziger ein Doppelter Beinangriff zum Erfolg. Doch in Runde drei übernahm dann Michael das Kommando auf der Matte und punktete mit Beinangriff und Beinschraube. Auch in Runde vier behielt er die Oberhand, konnte seinen Gegner einmal von der Matte drängen und setzte ihn dann weiter unter Druck. So dass sein Gegner, nach eigener Aktion, sich nur durch „Festhalten am Trikot“ vor einem weiteren Punktverlust bewahren konnte, dafür durch den Schiedsrichter verwarnt wurde und Michael auf 2:2 Runden ausgleichen konnte. Runde fünf musste die Entscheidung bringen. Michael versuchte alles, doch nach seinem Aufbäumen in den vorherigen Runden schwanden nun langsam die Kräfte. Der Leipziger konnte sich „leider“ nochmal mobilisieren und Michael am Ende knapp besiegen. Trotzdem Micha, eine super Leistung und zwei wichtig Punkt fürs Mannschaftskonto!
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Stand 14:10

In Limit bis 66kg FR ging Chris Bösemann für den verletzten Rüdiger „Rudi“ Kabus auf die Matte. Rudi machte diesmal als Mannschaftsführer eine gute Figur in der Trainerecke des KSC, da Michael Schütz wegen einer Jubiläumsfeier im Familienkreis verhindert war. Die Zielstellung des Trainers für Chris Kampf gegen Marcus Jung war, zu versuchen keine 4 Mannschaftpunkt abzugeben. Bis zur Mitte der zweiten Runde machte er seinen Gegner das Leben schwer, konnte sich dann aber einer Zange im Boden nicht mehr entziehen und verlor auf Schultern. Mit etwas weniger Respekt vor seinem Gegner wäre sicher auch noch mehr drin gewesen.

Stand 14:14 … die Sachsen waren wieder dran und noch drei spannende Kämpfe zu ringen …
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Die Gewichtsklasse 84kg GR war ein Schlüsselkampf des Abends, hier standen sich mit Florian „Möwe“ Schwalbe und Tommy Einhorn zwei Ringer auf Augenhöhe gegenüber. Florian war im Stand aktiver, setzte seinen Gegner unter Druck, durch gelungen Aktionen punkten („Abreißer am Kopf“ und „Rumreißer“) und gewann damit die ersten beiden Runden. Im dritten Durchgang sah der Schiedsrichter seinen Gegner als aktiver an und sprach ihm das Wahlrecht bei der abschließenden Bodensituation zu. Florian konnte als Obermann keiner Wertung erzielen und musst die Runde abgeben. In Runde vier macht Florian wieder mehr für den Kampf und wählte für die Bodenrund die Unterlage, blieb stabil, gab keine Wertung ab und holt wichtige 3:1 Mannschaftspunkte für den KSC – Super Kampf!

Stand 17:15

Karel Hanak (74kg GR) hatte den hoch gewachsenen Max Stuhr zum Kontrahenten. Karel ist aktiver und bestimmt den Kampf im Stand. In der ersten Runde drängt er seinen Gegner zu einen Verlegenheitsangriff, fängt ihn ab, macht die Wertung und gewinnt damit den Durchgang. In Runde zwei entscheidet er sich für die Unterlage in der Bodenrunde, lässt nichts zu und gewinnt. Doch der Leipziger ist nicht zu unterschätzen, Karel versucht kurz vor Ablauf der Kampfzeit der dritten Runde im Stand mit einem Durchschlüpfer die Entscheidung zu erzwingen, sein Gegner ist aufmerksam und kontert, Karel konnte den Wurf zwar verhindern, musste aber eine „kleine“ Wertung in Kauf nehmen. Nach kurzer Bodenrunde mobilisierte Karel nochmal alle Kräfte, setzte seinen Gegner unter Druck und drängte ihn 3 Sekunden vor Abpfiff der Runde von der Matte – nichts für schwache Nerven. Dank Karel war damit der 5 Heimsieg in Folge perfekt!
H-Leipzig-2010-Karel
Stand 20:15 … hier regiert der KSC … hier regiert der KSC …

Wer dachte, dass damit im letzten Kampf zwischen Gagik Egiasarov (74kg FR) und Daniel Wilde (dem Jenaer Ringkampfpublikum als Erstligaringer des TuS Jena bekannt) nur noch für die Galerie gerungen wird, der sah sich „positiv“ enttäuscht. Zwischen den Ringern entbrannte ein dramatischer Schlagabtausch, der durch viel ringerische Klasse beider Kämpfer und ein paar akrobatisch-schauspielerische Einlagen des Leipzigers gewürzt wurde. Nach vielen sehenwerten Aktionen und einer zerbrochener Bande (glücklicher Weise ohne Verletzungen im Publikum) setzte sich Gagik mit 3:1 durch. Ich werde solche Kämpf in den nächsten 7 Monaten vermissen!
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Endstand 23:16

Damit geht eine furiose Rückrunde 2010 vor heimische Publikum zu ende und es bleibt nur noch sich bei der Mannschaft, Trainer, Sponsoren, den vielen Helfern und natürlich dem Publikum für eine gelungene erste Saison des KSC Motor Jena zu bedanken. Mein besonderer Dank geht an dieser Stelle (auch wenn sie es immer nicht hören wollen) an Holger „Penne“ Penndorf und Daniel Strumpf, die als Vereinsspitze viel Nerven lassen mussten, aber trotzdem nicht nachgelassen haben und so den Erfolg erst ermöglichten – VIELEN DANK!

Das kommende Wochenende geht es zum letzten Auswärtskampf zu den Küstenringern nach Rostock, dazu der Mannschaft viel Erfolg. Vom Ergebnis wird wie immer an dieser Stelle berichtet.

Einzelkampfergebnisse

Stilart Gewicht Jena Leipzig/Taucha Punkte Wertung Zeit
Gr.-röm. 55 Lucas Bittmann Dustin Scherf 0:4 SS 0:7 0:6 02:25
Freistil 60 Mario Koch Florian Liebscher 4:0 ÜG 2:0 6:0 4:0 05:21
Gr.-röm. 66A Andrej Emich Marco Scherf 4:0 6:0 3:0 6:4 05:25
Freistil 66B Chris Bösemann Markus Jung 0:4 SS 0:4 0:3 03:13
Gr.-röm. 74A Karel Hanak Max Stuhr 3:0 PS 1:0 1:0 1:1 06:00
Freistil 74B Gagik Egiasarov Daniel Wilde 3:1 PS 0:1 2:1 3:1 6:0 07:06
Gr.-röm. 84A Florian Schwalbe Tommy Einhorn 3:1 PS 1:0 1:0 0:1 1:0 08:00
Freistil 84B Michael Dengler Sebastian Otto 2:3 PS 0:1 0:3 4:1 3:1 0:2 10:00
Gr.-röm. 96 Boris Eisenstein Lars Kramarczyk 3:0 PS 2:0 1:0 1:0 06:00
Freistil 120 Toni Bernhardt Nico Graf 1:3 PS 1:1 1:0 0:1 0:1 08:03
KSC bleibt auf Erfolgsspur beim letzten Heimkampf der Saison 2010

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