Maria Selmaier muss bei WM der Ringerinnen passen
KSC-Kämpferin hat Olympiaqualifikation im Frühjahr 2016 im Blick
Jena – In den letzten Jahren haben sich vor allem die Ringerinnen aus dem Leistungszentrum Jena einen Namen gemacht, internationale Meisterschaftsmedfaillen in die Saalestadt geholt. Vor allem Maria Müller (SV Lok Altenburg)drückte dem noch sehr jungen, internationalen Frauenringkampf ihren Stempel im schwersten Limit bis 72 kg auf. WM-Bronze von 2006 und EM-Bronze 2007 die wohl herausragenden Erfolge ihrer langen Laufbahn, die sie 2012 verletzungsbedingt beenden musste.
Foto: Maria Selmaier (75 kg/KSC Motor Jena) gewinnt seit Jahren souverän die Deutsche Meisterschaft, international gelang ihr der Durchbruch bei den Frauen bislang nicht |
Nun ist es Maria Selmaier, die einst aus Magdeburg nach Jena wechselte und nun ihrerseits in der schwersten Kategorie um internationale Medaillen kämpft. Nach hervorragenden Leistungen im Juniorenbereich, hat sie bei den Frauen bislang den Durchbruch noch nicht geschafft. Den hatte die Ringerdame des KSC Motor Jena 2015 im Auge, wo es vom 7.-13. September in Las Vegas (USA) nicht nur um Weltmeistertitel- und Medaillen geht, sondern auch um die begehrten Olympiatickets für Rio 2016.
Doch da muss Maria Selmaier passen, ein Innenband-Anriss warf die WM-Pläne der KSC-Ringerin über den Haufen. Beim Grand Prix von Madrid habe ich mir das Innenband angerissen, stehe zwar wieder im Training, doch für eine WM dieses Ausmaßes mit Rekordbeteiligung reicht das nicht“, so Maria Selmaier, die zuletzt ohnehin etwas ihrer Form hinterher lief. Der Test bei den 1. European Games in Baku (AZE) misslang; „… da hat nicht viel geklappt, vor allem im technischen Bereich habe ich derzeit noch Reserven“, weiß Maria Selmaier, woran es liegt. „Alles reparabel, Maria wird sich wieder heranarbeiten“, ist der Vizepräsident des Thüringer Ringer- Verbandes Lutz Zimmermann optimistisch. „Wir führen derzeit Gespräche um im Herbst optimale Bedingungen zu schaffen, unter denen sich Maria auf die drei Olympiaqualis vorbereiten kann, die dann im Frühjahr anstehen“, so Zimmermann weiter.
Für den Stützpunkt in Jena wäre eine Olympiaqualifikation von Maria Selmaier wichtig, stehen demnächst die Strukturgespräche mit dem Deutschen Ringer- Bund an. „Wir haben hier im Standort Jena optimale Bedingungen für Schule, Ausbildung und Sport, doch zuletzt fehlten die Erfolge“, hofft auch Landestrainer Winfried Wundersee auf ein positives Signal von Maria Selmaier im Frühjahr 2016.
Für die Weltmeisterschaft entsendet der Deutsche Ringer- Bund Ersatzfrau Francy Rädelt (RSV Hansa 90 Frankfurt(O.) nach Las Vegas. „Sie kämpft noch im Juniorenbereich, in Las Vegas nach vorn zu kommen, dürfte für die Ringerin aus dem Leistungszentrum Frankfurt(O.) sehr schwer werden, doch der Deutsche Ringer- Bund erhält sich mit dem Einsatz dieser jungen Ringerin die Möglichkeit, auch bei den Qualifikationsturnieren in diesem Limit an den Start gehen zu dürfen“, weiß Bundestrainer Patrick Loes, dass diese Option entfällt, lässt man das schwerste Limit bei den Weltmeisterschaften unbesetzt.
Im Zuge der anstehenden Olympia-Qualifikationsturniere im Frühjahr, schlug Loes der KSC-Ringerin eine zentrale Vorbereitung in Frankfurt(O.), oder Dormagen vor, wo es weitere Stützpunkte gibt, in denen man sich dem Frauenringkampf verschrieben hat. „Wir werden sehen, wie das alles laufen kann und uns gemeinsam mit Maria für die beste Variante entscheiden“, so Lutz Zimmermann.
Doch auch der weibliche Ringernachwuchs setzt Akzente, wenn auch zunächst auf nationaler Ebene. Allein im vergangenen Jahr kamen eine ganze Reihe junger Ringerinnen aus Hessen, Bayern und Sachsen nach Jena, wo es gute Bedingungen mit Schule, Ausbildung und Leistungssport gibt. Ein hoffnungsvolles Talent ist Andrea Grasruck (ASV Neumarkt), die im April in Berlin Deutsche Jugend-Meisterin wurde und Anfang-August die deutschen Farben bei der Jugend-EM in Subotica (Serbien) 2015 vertrat. „Durch einen Fehler unterlag die junge Ringerin und schied aus, dennoch ruhen auf ihren Schultern große Hoffnungen“, sieht der erfahrene Frauentrainer Hartmut Reich mkit Andrea Grasruck eine junge Athletinnen aus seiner Trainingsgruppe in den Fußstapfen von Maria Müller und Maria Selmaier.
Mit Eyleen Sewina kommt auch eine Ringerin aus dem eigenen Verband, die mit zweimal Bronze bei den Deutschen Meisterschaften der Kadettinnen und auch bei den älteren Juniorinnen lautstark an die Tür zur DRB-Auswahl klopfte. Doch das ist dann bereits der nachwuchs für Tokio 2020, der im Leistungszentrum Jena parat steht.