Zweitbundesligamannschaft verliert mit 16:23 gegen Untergriesbach

Bis zur Halbzeitpause des Kampfabends sah alles nach einem klaren Sieg unserer favorisierten Gäste von der SV Weiss-Blau Untergriesbach aus. Der KSC kam nochmal ran, machte es spannend und bleib nach dem entscheidenden letzten Kampf durch eine unglückliche Entscheidung doch wieder ohne ersten Saisonpunkt.

Um zu diesen Heimkampf mindestens einen Punkt im Jenaer Sportforum zu behalten wollt Trainer Michael Schütz etwas riskieren und hat die Mannschaft im Vergleich zum letzten Kampf gegen Aue auf vier Positionen verändert – wie heist es so schön … „Not risk – no fun“. Mario Koch und Rüdiger Kabus rückten je eine Gewichtsklasse nach oben (66kg und 74kg FR). Gagik Egiasarov wechselte in den Grichisch-Römsichen Stil und Felix Schmotz stand in der Gewichtsklasse bis 60kg GR dieses Jahre, nach erfolgreichen Kämpfen in der Oberliga-Mannschaft, das erste mal im Aufgebot für die 2. Bundesliga.

In den ersten vier Kämpfen hatten die Kämpfer vom KSC einen schweren Stand. So hatten Lucas Bittmann (55kg, FR) gegen Marco Lenz, Boris Eisenstein (120 kg GR) gegen Berhard Mayr  und Felix Schmotz (60kg, GR) gegen Christoph Scherr besonders im Bodenkampf wenig entgegenzusetzen und verlieren ihre Kämpfe klar.

Etwas mehr drin war im folgenden Kampf von Karsten Meinhardt (96kg FR) gegen Rafael Todt. Karsten, der in den letzten Kämpfen gegen Greiz und Aue überzeugen konnte, fand erst gegen Ende der zweiten Runde in den Kampf und begann eigene Akzente zu setzen. Am Ende reichte es aber nicht zu einem Punkt für die Mannschaftswertung.

Der ernüchternde Zwischenstand nach 4 Kämpfen war 0:14.

Es war nun an Mario Koch (66kg, FR) im Kampf gegen Bendedikt Heindl die Punktebilanz vor der Pause noch etwas aufzuhellen. Dazu braucht unser Rountinier nicht lange, mit einem blitzsauberen Axelwurf schulterte er seinen Gegner schon in der ersten Kampfminute.

Im ersten Kampf der zweiten Hälfte startete Florian Schwalbe (84, GR) gut in seine Auseinandersetzung mit Christoph Bauer und konnte die ersten beiden Runden jeweils in der abschließenden Bodensituation für sich entscheiden (1. Runde: gibt er als Untermann keine Wertung ab; 2. Runde: als Obermann mit einer super Rolle). In der dritten Runde findet sein Kontrahent ein Mittel Florian in Bedrängnis zu bringen und schiebt in aus der Kampfzone der Matte. Das Ganze wiederholt sich in der vierten und fünften Runde. Am Ende verliert Florian völlig entkräftet mit 2:3.

Seine ganze Klasse zeigte mal wieder Andrej Emich im Limit bis 66kg GR. Mit Benedict Pauli lässt er den amtierenden Deutschen Junioren Meister besonders im Standkampf keine Chance und besiegt in klar mit 3:0 Runden.

Der Höhepunkt des Kampfabends aus Sicht des KSC sollte aber in der Gewichtsklasse 86kg Freistil folgen. Michael Dengler wirkte frisch und kam mit einem gelungenen Beinangriff gut in den Kampf gegen Andreas Rasch. Kurz vor Rundenende gab er zwar noch eine Wertung ab, gewann aber durch eine Verwarnung seine Gegners die erste Runde. In der Zweiten gelang ihm nach einer Kopfklammer ein Kopfaxelwurf der besonderen Art. Mit hoher Amplitude bringt er seinen Gegner in eine gefährliche Lage und schultet ihn – booaah, was für eine Nummer! Dank Michael und zur Freude des Publikums war nun der KSC vor den zwei letzten Kämpfen mit 13:17 wieder dran (wer hätte das gedacht ).

Es war nun an Rüdiger Kabus (74kg, FR) gegen Johannes Heindl den Punktabstand weiter zu verringern. Die ersten beiden Runden liefen perfekt. In der Ersten war Rudi aktiver, durfte im abschließende Freistil-Klinsch (wird das wirklich so geschrieben ) fassen und gewann die Runde. In der Zweiten übernahm er einen Angriff seines Gegner, machte die „1“ und lässt dann nichts mehr zu. In der Dritten ging es fast so weiter, er macht eine schönen seitlichen Beinangriff, geht rum, hat eigentlich schon den Punkt, doch er SchieRi pfeift ab, sagt „Bein nach außen“, keine Ahnung warum. Danach war Rudi etwas von der Rolle, und verliert die dritte und vierte Runde jeweils durch Beinangriffe seines Gegners. Die Befürchtungen waren groß, daß er wie schon zweimal in der Saison, nach guten Start den Kampf doch noch abgibt. In der Fünften gelang ihm dann doch ein schöner Konter mit Wertung „1“. In einer verbissenen Abwehrschlacht hielt er den Vorsprung bis zum Abpfiff und damit auch die Chancen für den KSC.

Punktstand 16:19. Die Entscheidung musste nun im lezten Kampf fallen.

Hier traf Gagik Egiasorov (74kg, GR) im ungeliebten Griechisch-Römischen Stil auf Ralf Neudorfer. Um der Mannschaft noch helfen zu können, musste er mit mindesten 3:0 gewinnen. Er ging beherzt in den Kampf und setzte seinen Gegner mit Armdrehschwung unter Druck. Der erste Versuch wird wegen Beinarbeit abgepfiffen, beim Zweiten blockt der Gegner, Gagik übernimmt die Reaktion mit einer sauberen Rolle – Wertung „2“. Die Führung gab er bis kurz vor Ablauf der Standkampfphase nicht ab,  hier setzte sein Gegner ein Oberarmwurf an und brachte Gagik in eine gefährliche Lage. Vom Kampfrichtertisch ertönte das Signal zur Pause (was noch nicht hätte kommen dürfen, da in einer gefährliche Lage der Kampf nach 1:30 weiterzuführen ist) worauf der Kampfrichter abpfeift und nach Prüfung der Situation den Kämpfer aus Untergriesbach mit 0:4 Mannschftspunkten zum Sieger erklärte.

So ein Mist – ein kapitaler Bock am Kampfrichtertisch!

Am Ende hat sich die Risikobereitschaft von Trainer und Mannschaft nicht ausgezahlt, aber da hilft kein hadern, sondern nur – Kopf hoch Jungs und dran bleiben!

Einzelkampfergebnisse

Stilart	Gewicht	Name	Name	Punkte	Wertung	Zeit
Freistil	55	Lucas Bittmann	Marco Lenz	0:4	TÜ 0:6 0:7 0:7	02:59
Gr.-röm.	60	Felix Schmotz	Christoph Scherr	0:4	TÜ 0:4 0:4 0:6	06:06
Freistil	66A	Mario Koch	Benedikt Heindl	4:0	SS 3:0	00:13
Gr.-röm.	66B	Andrej Emich	Benedict Mathias Pauli	3:0	PS 1:0 1:0 2:0	06:00
Freistil	74A	Rüdiger Kabus	Johannes Heindl	3:2	PS 1:0 1:0 0:1 0:2 1:0	10:12
Gr.-röm.	74B	Gagik Egiasarov	Ralf Neudorfer	0:4	SS 2:3	01:31
Freistil	84A	Michael Dengler	Andreas Rasch	4:0	SS 1:1 4:0	03:19
Gr.-röm.	84B	Florian Schwalbe	Christoph Bauer	2:3	PS 1:0 2:0 0:1 0:1 0:1	10:00
Freistil	96	Karsten Meinhardt	Rafael Toth	0:3	PS 0:4 1:4 1:3	06:00
Gr.-röm.	120	Boris Eisenstein	Bernhard Mayr	0:3	PS 0:1 0:1 0:1	06:00