Den Saisonabschluss hatte sich das Jenaer Ringkampfpublikum nach den mitreißenden Kämpfen der letzten Wochen etwas anders vorgestellt. Zwar konnten 6 der 10 Kämpfe gewonnen werden, in der Endabrechung ergab sich aber doch eine knappe 15:16 Niederlage. Damit fallen wir punktgleich mit Markneukirchen (15:15) auf Tabellenplatz 6 zurück und der möglich geglaubte Aufstieg ist vom Tisch. Im Vorfeld des Mannschaftskampfes hatte es sich der Vorstand des KSC nicht nehmen lassen, sich beim langjährigen Trainer und Unterstützer des Jenaer Ringkampfsportes Helmut Strumpf zu bedanken.
Sein Vertrag als Trainer des Bundesstützpunktes läuft zum Jahresende aus und er wird in den verdienten Ruhestand übergehen.
Helmut Strumpf (Mitte) mit Holger Penndorf und seinem Sohn Daniel. Foto: Jürgen Scheere |
Der Vize-Europameister von 1975 prägte die Jenaer Auswahlringer von heute und der letzten Jahre am Bundesleistungszentrum Jena wie kein anderer. Selbst nahm er an 5 Europameisterschaften teil, gewann dabei 1975 in Ludwigshafen die Silbermedaille, im gleichen Jahr kam er bei der WM auf dem 6. Rang über die Ziellinie und nur ein Jahr später erreichte der Freistilspezialist bei den Olympischen Spielen in Montreal, mit zwei Siegen und zwei Niederlagen, den 8. Platz.
Seit 1968 ist er in Jena fest verwurzelt. Geboren wurde Helmut in Colbitz, wo er 1961 bei der BSG Traktor – in der Nähe Magdeburgs auch mit dem Ringen begann. Steil ging es nach seiner Delegierung zum SC Motor Jena die Karriereleiter hinauf, 1972 wurde Helmut Strumpf erstmals DDR-Meister, damit gelang ihm auch der Sprung auf die internationale Ringerbühne. 1979 beendete er seine leistungssportliche Laufbahn und begann eine Tätigkeit als Nachwuchstrainer in Jena. Mit der politischen Wende in Deutschland blieb Helmut Strumpf dem Ringen treu, als Bundesstützpunkttrainer zeigte er sich für den Aufbau des Bundesleistungszentrums am Standort Jena mitverantwortlich. Dabei kümmerte er sich auch um die Männermannschaft (1. und 2. Bundesliga)des damaligen TuS Jena.
Unter seiner Anleitung entwickelten sich viele Athleten wie Mario Koch, Marcus Hamann, Michael Schütz, Christian Weiß, Alexandern Schrader, Kai Taubert, Stefan Hartan – um nur einige zu nennen, zu Kadern der Junioren- bzw. Jugendnationalmannschaft und erhielten Einsätze zu JWM, JEM bzw. Jugend EM/Jugend WM. Der erfolgreichste war Stefan Hartan aus Lichtenfels, der 2003 Junioren-Vizeweltmeister wurde.
Helmut – vielen Dank für die erfolgreichen und schönen Jahre – die sicher nicht immer leicht waren! Genieße deine gewonnene Freizeit und wir hoffen natürlich, dass du dem Ringkampfsport auch als Rentner verbunden bleibst und wir dich noch oft in der Ringerhalle begrüßen dürfen !
(Auch vielen Dank an Jörg Richter für die Bereitstellung der Informationen)
Ein paar Impressionen vom Kampfabend …
Einzelkampfergebnisse
Stilart | Gewicht | Jena | Nürnberg | Punkte | Wertung | Zeit |
Gr.-röm. | 55 | Raphael Lorenz | Marcel Sandeck | 0:4 | TÜ 0:1 0:6 0:6 | 05:05 |
Freistil | 60 | Robert Lehmann | Tim Stadelmann | 0:4 | ÜG 1:2 3:4 0:6 | 05:07 |
Gr.-röm. | 66A | Jakub Korista | Deniz Menekse | 0:3 | PS 0:2 0:2 0:1 | 06:00 |
Freistil | 66B | Mario Koch | Florian Wohlfahrt | 4:0 | SS 6:0 9:0 | 01:58 |
Gr.-röm. | 74A | Karel Hanak | Martin Klopf | 0:3 | PS 0:1 0:1 0:1 | 06:00 |
Freistil | 74B | Rüdiger Kabus | Tobias Stadelmann | 3:2 | PS 0:1 1:3 4:0 2:0 5:1 | 10:00 |
Gr.-röm. | 84A | Thomas Leffler | Marc Pöhlmann | 1:0 | PS 1:0 1:0 1:0 | 06:04 |
Freistil | 84B | Sebastian Otto | Franco Besold | 3:0 | PS 4:0 1:0 1:0 | 06:03 |
Gr.-röm. | 96 | Boris Eisenstein | Erkan Celik | 1:0 | PS 1:0 1:0 1:0 | 06:00 |
Freistil | 120 | Toni Bernhardt | Fabian Appel | 3:0 | PS 2:2 3:0 2:0 | 06:00 |
Ergebnisse des 17. Kampftages
RSV Rotation Greiz | – | WKG Pausa/Plauen | 17:18 |
KSC Jena | – | Joh. Nürnberg II | 15:16 |
FC Erzgebirge Aue | – | SC Unterföhring | 17:16 |
AC Werdau | – | AV Markneukirchen | 26:11 |