KSC-Ringer bleiben Maß aller Dinge in der Regionalliga

KSC Schlauchboottour

Herbstmeister, so darf sich der KSC Motor Jena nach der Hinrunde der Regionalliga Mitteldeutschland nennen. Mit einer beeindruckenden Serie von 9 Siegen haben die Saalestädter der Liga bislang ihren Stempel aufgedrückt und sind als einziges Team unbesiegt.  Auch der Vorjahresmeister RC Germania Potsdam hatte keine Chance und musste eine deutliche 24:10 Niederlage hinnehmen. Auch durch kleinere Verletzungssorgen lässt sich die Mannschaft nicht aus der Spur bringen und kompensiert jeden Ausfall mit unbändigem Mannschaftsgeist. So langsam entwickelt sich auch das Jenaer Publikum zum 11. Mann des KSC Motor Jena.

KSC Schlauchboottour
Foto: Wir sind „Herbstmeister“ der Regionalliga Mitteldeutschland 2016.

Wie immer machte Hassan Ismail (57 kg Freistil) den Anfang und sorgte mit seinem Überlegenheitssieg gegen Eric Köhler für den erwartet guten Start. Nach zögerlichem Beginn und 6:0 Pausenführung legte er in der zweiten Hälfte deutlich zu und konnte nach Beinangriffen und Rollen im Bodenkampf technisch überlegen gewinnen.

Bei den schweren Jungs bis 130 kg musste sich Karsten Meinhardt gegen den erstligaerfahrenen Andreas Aurich im klassischen Stil bewähren. Der Potsdamer legte zwar los wie die Feuerwehr, allerdings entzog sich der Jenaer immer wieder geschickt den Aktionen, so dass es zur Pause lediglich 0:4 stand. Im zweiten Abschnitt legte Aurich noch eine Schippe drauf und konnte nach Rolle und Mattenrandaktionen letztlich mit 9:0 gewinnen. Dennoch eine beachtliche Leistung von Karsten Meinhardt.

Drin Abdullahu (61 kg Klassisch) lieferte wieder einen großartigen Kampf und bewies ein weiteres Mal, dass er mit einem unbändigen Kampfeswillen ausgestattet ist. Nach gegenseitigem Abtasten zog der Potsdamer Aslan Batalov nach anderthalb Minuten einen lupenreinen Kopfhüftschwung und stellte seinen Gegner in die Brücke. Als fast schon die Schulterniederlage zu befürchten war, mobilisierte Drin nochmals alle Kräfte und konnte sich aus der gefährlichen Lage befreien. Durchatmen auf Jenas Trainerbank und mit 0:4 Rückstand in die Pause gerettet. Danach war wieder Drin-Abdullahu-Showtime. Im ständigen Vorwärtsgang drehte er den Kampf und konnte nach schönem Wurf und anschließenden Rollen mit 9:4 gewinnen. Die Halle stand Kopf und der KSC lag 6:3 in Führung.

Erstmals auf heimischer Matte kam Michael Dengler (98 kg Freistil) zum Einsatz. Der Routinier hatte mit Nachwuchsauswahlringer Ilja Matuhin einen starken Gegner und musste sich am Ende etwas zu deutlich mit 0:10 geschlagen geben. Zur Pause stand es nach einem schönen Beinangriff des Potsdamers nur 2:0. Allerdings konnte dieser im zweiten Abschnitt weitere schöne Beinangriffe durchbringen und holte 3 Mannschaftszähler für den RC Germania Potsdam.

Jenas neuer Kapitän Mario Koch (66 kg Freistil) zeigte wieder seine ganze Klasse, wurde aber von Justus Wydmuch mehr gefordert als gedacht. Der KSC-Oldie beschäftigte seinen Gegner unentwegt, konnte aber in der ersten Halbzeit „nur“ 3 Punkte erzielen. Nach der Pause war „Kochi“ aber auf Betriebstemperatur und zermürbte seinen Kontrahenten durch seine ständigen Offensivaktionen. Nach Rumreißern und mehreren Rollen gewann er unter dem frenetischen Jubel der Zuschauer technisch überlegen.

Der noch ungeschlagene Kamil Dzitkowski (86 kg Klassisch) gewann auch seinen 9. Kampf und legte Johannes Schmiege nach schöner Kopfsoublesse auf die Schultern. Der Weg Richtung Mannschaftssieg war geebnet.

Sein Landsmann Dawid Szkodzinski (66 kg Klassisch) hatte es besonders eilig und erzielte in gerademal 33 Sekunden sechzehn Wertungspunkte. Mit schönen Aushebern und mehreren Rollen verzückte er das Publikum und brachte den KSC mit 18:6 in Front.

Stev Kurth (86 kg Freistil) war mit seinen bisher gezeigten Leistungen nicht zufrieden und hatte die komplette Woche hart auf der Ringermatte „gearbeitet“. Konditionell fit und fokussiert ging er in den Kampf gegen Matthias Säwert. Beide Modellathleten neutralisierten sich gegenseitig und ließen wenige Aktionen zu. Doch die wenigen Techniken waren dafür umso spektakulärer. Nach einem schlechten Beinangriff lag der Jenaer 0:2 zurück und revanchierte sich kurz vor der Pause mit sehenswertem Knöchelgriff und anschließender Rolle. Mit 4:2 Führung für „Kurthl“ ging es in die Pause. Den besseren Start erwischte der Potsdamer, als er seinen Gegner mit einem wuchtigen „Laufdoppelten“  in die Werbebanden beförderte. Doch hiervon ließ sich der Jenaer nicht beeindrucken und knallte seinen Gegner nach einem kraftvollen „Durchschlüpfer“ in die gefährliche Lage. Seine 8:4 Führung verteidigte er clever bis zum Schlussgong.

Nachdem Tillmann Germar nach Handgelenksbruch und auch Bastian Koppe verletzungsbedingt ausgefallen waren, musste Slava Popov (75 kg Freistil) kurzfristig einspringen. An diesem Abend war sein Gegner Sven Menzel aber eine Nummer zu groß, zumal Slava auch eine Gewichtsklasse aufrücken musste. Immerhin konnte er einen sehenswerten Achselwurf anbringen und seinen cleveren Gegner kurz in Verlegenheit bringen. Mit Bein- und Knöchelgriffen holte der Potsdamer jedoch Punkt um Punkt und gewann letztlich mit technischer Überlegenheit.

Im letzten Kampf des Abends kam Eric Lüttich kampflos zu 4 Punkten und machte das deutliche Endergebnis von 24:10 für den KSC Motor Jena perfekt.

Mit 5 Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten haben sich die Kämpfer von Trainer Lothar Gwosdz schon ein ordentliches Polster verschafft, allerdings sieht der erfahrene Mattenfuchs die Stilartumstellung in der Rückrunde eher als Nachteil an und bleibt verhalten optimistisch bezüglich der anhaltenden Siegesserie.

KSC-Ringer bleiben Maß aller Dinge in der Regionalliga

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