Ringerkrimi ohne Happy End

12: 16 Heimkampfniederlage gegen WKG Pausa/Plauen III

Alfred Hitchcock hätte Samstagabend in der Ringerhalle mit Sicherheit seine Freude gehabt, entwickelte sich nach einem  Fehlstart nach Maß doch noch ein extrem spannender Kampf zwischen dem KSC und der WKG Pausa/Plauen III.
Dass es gegen die Vogtländer ein schwerer Kampf werden wird, war allen Beteiligten klar gewesen, konnte der Hinkampf schließlich nur knapp mit 12:11 gewonnen werden. Allerdings hatten wohl die Wenigsten erwartet, dass wieder der letzte Kampf die Entscheidung bringen soll.

Den Auftakt machte diesmal Marvin Hesberg (54 kg) gegen Tobias Knittel. Im ungeliebten klassischen Stil fand er von Beginn an keine Möglichkeit die Angriffe abzuwehren und unterlag schnell mit technischer Überlegenheit.
Karsten Meinhardt (130 kg) hatte es bei den schweren Jungs mit Henry Morgner zu tun und fackelte nicht lang. Nach 22 Sekunden hatte der Freistilspezialist den Angriff seines Gegners gekontert und diesen kurz auf den Schultern fixiert. Somit stand es nach 2 Kämpfen – wie erwartet – 4:4. Doch schon im nächsten Duell lief es nicht mehr nach Plan.
Hassan Ismail (57 kg), der bei einem Turnier im Bulgarien kräftig Selbstbewusstsein tanken konnte, traf auf Janko Hergenhahn und stand an diesem Abend irgendwie neben sich. Gleich zu Beginn des Kampfes gab er nach einem Runterreißer 2 Punkte ab und verkürzte seinerseits durch Herausschieben  auf 1:2. Nach 50 Sekunden wurde es allerdings sehr unübersichtlich, als Hassan nach einem Abreißer plötzlich in der Brücke stand und und der Kampfrichter nach einem kurzen Mattenkontakt seiner Schultern abklopft. Die erste negative Überraschung des Abends war perfekt und weitere 4 Punkte wanderten auf des Gegners Konto.

Nicht besser lief es für Alexander Gilewitsch (98 kg), der eine Gewichtsklasse  hochrückte und gegen den 14 Kilo schwereren Alexander Wilhelm antreten musste. Der Pausaer spielte seine körperliche Überlegenheit routiniert aus und wartete nur auf einen Fehler von „Gille“. Nachdem sich beide eine Minute lang im Stand neutralisierten, wagte  „Gille“ nach 1:20 min einen Hüftangriff und wurde dafür mit einem Kopfhüftschwung bestraft und konnte sich aus der Festhalte nicht mehr befreien.
Somit stand es nach 4 Kämpfen bereits 12:4 für die WKG Pausa und die 15-minütige Pause kam für den KSC zur richtigen Zeit.

Zur Aufholjagd blies Drin Abdulahu (61 kg), der erstmals im klassischen Stil antreten musste und einen famosen Kampf ablieferte. Gegen den Greco-Spezialisten Nils Buschner geriet er nach einem Schulterschwung seines Gegners schnell mit 0:5 in Rückstand und die Sorgenfalten in der Jenaer Ecke wurden immer größer. Durch seinen Kampfeswillen und eine bessere taktische Marschroute konnte er jedoch durch mehrere Abreißer am Kopf bis zur Pause zum 5:5 ausgleichen. In den verbleibenden 3 Minuten ging Drin beharrlich nach vorn und setzte seinen Gegner ständig unter Druck. Seinen Widersacher so zu Fehlern zwingend, konnte er am Ende verdient 9:7 gewinnen. Dieser Sieg sollte die Initialzündung sein, um den Mannschaftskampf noch zu gewinnen.
Stev Kurth (86 kg) hatte mit Christian Bächer einen äußerst unangenehmen Gegner erwischt, der fast nur im Rückwärtsgang agierte und Stev schier zur Verzweiflung brachte. Nach einer ersten Druckphase mit gelungenem Achselwurf und mehreren gewonnenen Mattenrandsituationen war der 7:0 Vorsprung kurz vor Kampfende eigentlich zu wenig für das Gesamtergebnis, daher setzte „Kurthl“ 10 Sekunden vor dem Schlussgong einen erfolgreichen Achselwurf an, den sein Gegner allerdings geschickt konterte und den Jenaer in die Brücke stellte. Bevor der Mattenleiter abklopfen konnte ertönte zum glücklicherweise der Gong und Stev steuerte durch seinen 11:3 Sieg 3 wichtige Punkte auf das Mannschaftskonto. Zugegeben, über eine Schulterniederlage hätte sich der KSC nicht beschweren dürfen. Da war Fortuna auf jeden Fall auf Jenaer Seite.

Joel Wrensch hatte diesmal leider keinen Gegner und bekam kampflos 4 Punkte zugesprochen.

Somit stand es, wie auch schon im Hinkampf, vor dem letzten Kampf unentschieden (12:12). Entgegen der Vorwoche war die Konstellation für die Jenaer jedoch ungünstig, da Mannschaftskapitän Tillmann Germar im klassischen Ringkampf antreten musste. Mit Ludwig Höfer stand ihm ein 6 kg schwerer „Vollblut-Klassiker“ gegenüber, der vor allem über seine Physis den Kampf zu bestimmen versuchte. Durch einen Rumreißer konnte der Pausaer nach 1:30 min in Führung gehen und setzte Tillmann durch seinen kraftvollen Kampfstil ziemlich unter Druck. Kurz vor der Pause nutzte „Tilli“ eine unsaubere Aktion clever aus und konnte zum 2:2 ausgleichen. Die Spannung war förmlich mit den Händen zu greifen und jeder war auf die verbliebenden 3 Kampfminuten gespannt. Tillmann kam motiviert aus der Pause und versuchte jetzt auch selbst Akzente zu setzen. Nach einem missglückten Kopfhüftschwungversuch von Höfer ging er blitzschnell zur Hüfte und hatte seinen Widersacher schon zum Überstürzer gefasst. Doch leider fehlte in dieser Situation der Mut „das Ding durchzuziehen“ und Lucas Höfer nutzte den kurzen Moment um mit aller Kraft einen Kopfhüftschwungabbrecher anzusetzen. Tillmann kämpfte zwar verbissen in der Brücke, jedoch war Höfers Festhalte zu massiv, um der Schulterniederlage zu entgehen.
Plötzlich war es mucksmäuschenstill in der Halle und der 16:12 Sieg der WKG Pausa/Plauen III war perfekt.
Dennoch bleibt der KSC weiterhin Tabellenführer und kann mit einem Sieg gegen die WKG Apolda/Sömmerda am 07.11.2015 die Teilnahme an der Finalrunde sichern.

Ringerkrimi ohne Happy End

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