In einem packenden Kampf konnte sich der KSC Motor Jena gegen die starken Erzgebirgler von Thalheim II mit 18:10 durchsetzen. Das Ergebnis erscheint am Ende deutlicher, als es der spannende Kampfverlauf vermuten lässt. Die mit einer guten Mischung aus erfahrenen Kämpfern und jungen Athleten zusammengestellte Reserve des RV Thalheim verlangte dem Tabellenführer alles ab.
Otto Madejczyk (57 kg Fr.) machte diesmal den Anfang und vertrat Hassan Ismail. Gegen Nick Löffler tat er sich schwer und ließ sich von seinem physisch überlegenen Gegner den Kampfstil aufzwingen. Nach einer 3:0 Führung des Thalheimers zeigte sich Otto im zweiten Abschnitt deutlich agiler und konnte 30 Sekunden vor Schluss zum 4:4 ausgleichen. Trotz toller Aufholjagd ließ er sich den Sieg noch entreißen und bei einem missglückten Abklemmer landete er fast noch auf den Schultern. 4:8 und damit zwei Punkte für Thalheim.
Karsten Meinhardt (130 kg Kl.) hatte es mit einem Modellathleten zu tun. Allerdings nutzten Gerit Niebergall seine Muskeln nichts, da Jenas Schwerster nach einem lupenreinen Abreißer nach 11 Sekunden auf Schultern gewann. Die Halle stand Kopf und der KSC ging 4:2 in Führung.
Drin Abdullahu (61 kg Kl.) zeigte schon am Vortag eine gute Leistung und machte auch am Sonntag einen tollen Kampf. Gegen den Klassiker Valentin Heinert hatte er zu Kampfbeginn zwar kleinere Probleme, übernahm aber mit zunehmender Kampfdauer die Kontrolle. Aus einer missglückten Schleuder seines Gegners machte er blitzschnell einen Schultersieg und der KSC baute seine Führung auf 8:2 aus.
Stev Kurth (98 kg Fr.) stellte sich gegen Maik Hoeisel und gab unglücklich einen Mannschaftspunkt ab. Beide Kämpfer ließen keine technischen Aktionen zu und egalisierten sich im Standkampf. Aufgrund der aktiveren Kampfweise führte der Jenaer kurz vor Schluss 2:1, musste allerdings 8 Sekunden vor dem Gong noch zwei Punkte zulassen.
Zwischen Mario Koch (66 kg Fr.) und dem rumänischen Auswahlringer Raul Donu Ioan entwickelte sich ein Wahnsinnskampf. Mit hohem Tempo und unglaublicher Dynamik gingen beide Ringer zu Werke und dem Publikum wurde fast schwindelig. Der kleine Rumäne hatte auf jeden Angriff des Jenaer Oldies die passende Antwort und ließ nichts zu. Durch eigene Durchschlüpfer führte der Thalheimer zur Pause 5:0. In der zweiten Hälfte stellte sich „Kochi“ besser auf seinen Gegner ein und gab nur noch eine Zweierwertung ab. Beim Stande von 0:7 landeten zwei Mannschaftszähler in Thalheim.
Nach der Pause sorgte Kamil Dzitkowski (86 kg Kl.) für einen furiosen Start und holte mit einem Schultersieg 4 Punkte. Kämpfertrainer Sven Zimmermann wehrte sich zwar tapfer, konnte sich aber aus einer Kopfklammer des starken Polen nicht befreien. Nach mehreren sehenswerten Kopfrollen drückte das Jenaer Kraftpaket seinen Gegner auf die Schultern. 12:5 für den KSC.
Schlicht beeindruckend war der Kampf zwischen Dawid Szkodzinski (66 kg Kl.) und dem 45 Jahre alten Thomas Berger. Das Tempo und die Härte in diesem Kampf waren atemberaubend und der Fitnesszustand des Thalheimers ist einfach unglaublich. Nach 2:0 Führung lag Dawid plötzlich mit 2:4 zurück, da auch Thomas Berger mit einem Rumreißer punkten konnte und der Kampfrichter nicht nachvollziehbar eine angebliche Mattenflucht bestrafte. Trotz robuster Kampfweise behielt Dawid einen kühlen Kopf und setzte nach einem weiteren Rumreißer zu drei kampfentscheidenden Rollen an. Pausenstand 10:4. Thalheims Oldie ließ jedoch auch nach der Pause nicht locker und setzte mit eigenen Aktionen immer wieder Nadelstiche. Clever und abgebrüht münzte der Jenaer die Offensivaktionen in eigene Punkte um und siegte deutlich mit 13:4.
Alexander Gilewitsch (86 kg Fr.) hatte gegen Maximilian Kahnt keine Chance und verlor durch technische Überlegenheit. Gegen die Beloglasovrollen des gebürtigen Greizers fand er kein Mittel und musste die Überlegenheit nach knapp 2:30 min anerkennen.
Kapitän Tillmann Germar (75 kg Fr.) legte los wie die Feuerwehr und kam gleich mit einem sauberen Achselwurf zu Punkten. Und weil dies so gut gelang, wiederholte er dies und ging mit einer 10:2 Führung in die Pause. Danach ließ er es ruhig angehen und brachte den Sieg mit 11:2 Punkten nach Hause.
Im letzten Kampf des Abends war nochmal „richtig Musike“ drin. Eric Lüttich (75 kg Kl.) und Saeed Moradtalab schenkten sich nichts und die Führung wechselte munter zwischen beiden Kämpfern hin und her. Nach schöner Kopfschleuder und zwei Rumreißern ging der Jenaer mit einer knappen 8:7 Führung in die Pause. Allerdings verlor er im zweiten Abschnitt etwas die Linie und gab unnötig am Mattenrand wertvolle Punkte ab. So drehte der Iraner den Kampf noch und gewann 15:14.
Letztlich hat der KSC Motor Jena mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung verdient mit 18:10 Punkten gewonnen und steht als einziges verlustpunktfreies Team zu Recht an der Tabellenspitze.