Jena – Der Ärger stand dem Ringer Mario Koch (61 kg/KSC Motor Jena) ins Gesicht geschrieben, gerade erst hatte er bei den Deutschen Meisterschaften der Männer in Aschaffenburg einen entscheidenden Kampf hauchdünn verloren. 3:3 zeigte die Punkttafel an, allerdings hatte Philipp Herzog (FC Erzgebirge Aue) die Nase durch die zuletzt vergebenen Wertung vorn. Der 40-jährige Routinier aus Jena hatte den aus Luckenwalde stammenden Philipp Herzog in der letzten Kampfminute unter Druck gesetzt, doch die Passivitätsverwarnung der Kampfrichter an den nach Aue gewechselten Wahlerzgebirger blieb aus.
In der Qualifikation hatte Mario Koch seinen ersten Kontrahenten Ekrem Gülönü (TV Essen-Dellwig) mit 4:0 Punkten bezwungen, doch nach der knappen Niederlage gegen Philipp Herzog schied der KSC-Ringer auf Rang 9 seiner Gewichtsklasse aus da der FCE-Ringer das Finale verfehlte und Koch damit auch nicht mehr über die Hoffnungsrunde ins Kampfgeschehen eingreifen konnte.
Foto: Jörg Richter |
„Ich hatte mir mehr vorgenommen, wollte mich möglichst mit einer Medaille von der überregionalen Ringerbühne verabschieden“, so der Routinier, der mit insgesamt vier Deutschen Meistertiteln eine ordentliche Sammlung nationaler Erfolge vorweisen kann, aber auch internationale Einsätze mit der DRB-Auswahl hatte. Koch, der seinen Namen auch zum Beruf machte, betrat 1995 internationale Ringermatten mit einem 11. Platz bei den Europameisterschaften der Junioren in Witten. Doch auch in den Folgejahren gelang es Mario Koch nicht, in Medaillenbereiche vorzustoßen, zwei 7. Plätze bei Europameisterschaften in Radovis (MKD) 1998 und 2003 in Riga (LAT) waren die größten internationale Erfolge des Ringers aus der Saalestadt, der seine internationale Laufbahn 2008 mit dem 6. Platz beim Grand Prix von Deutschland in Dortmund beendete.
Nun sagte Mario Koch auch bei den Deutschen Meisterschaften der Freistilringer in Aschaffenburg ‚Tschüß‘, doch seine Ringerschuhe hängt er noch nicht an den Nagel, sondern wird nach dem Mannschaftsrückzug seines KSC Motor Jena nach der vergangenen Saison, nun das Regionalligateam des RV Thalheim verstärken.
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Seinen Staffelstab bei nationalen- und später vielleicht auch internationalen Meisterschaften gibt Mario Koch an seinen Filius John-Luca weiter. Und der überzeugte zuletzt schon mal bei den Mitteldeutschen Meisterschaften, dem Jahres-Höhepunkt der C- und D-Jugend in Eisleben, wo er sich nach drei klaren Siegen den Titel im Limit bis 29 kg bei den C-Jugendlichen schnappte.
Noch sind die Fußstapfen des Vaters sehr groß, doch darf man jetzt schon darauf hoffen, das John-Luca nach und nach hinein wächst.