Unglückliche Niederlage gegen RV Thalheim

KSC

Eine regelrechte Ringkampfschlacht lieferten sich am Samstag der KSC Motor Jena und RV Tanne Thalheim. Beide Teams konnten jeweils 5 Kämpfe für sich verbuchen, allerdings hatte der Favorit aus dem Erzgebirge letztlich 2 Punkte mehr auf dem Konto und gewann nach hartem Fight mit 14:16 in der „Wölk-Hölle“. Die Thalheimer reisten mit ihrer absoluten Bestbesetzung an die Saale und konnten erst im letzten Kampf den Sieg einfahren.

Für einen Start nach Maß sorgte wieder Daniel Yordanov (57 kg). Im klassischen Stil hat sich der junge Bulgare zu einer echten Stütze des KSC-Teams entwickelt und ließ seinem Gegner keine Chance. Mit wunderschönen Aushebern verzückte er seine Fans und gewann technisch überlegen gegen Siamand Pinaduz.

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Aslan Mahmudov (130 kg) legte gleich nach und holte gegen Radoslaw Dublinowski zwei weitere Punkte auf das Jenaer Konto. Nach schönem Beinangriff ging er schnell mit 4:0 in Führung und bestimmte das Geschehen auf der Matte. Dublinowski erhöhte zwar im zweiten Durchgang das Tempo, konnte den Jenaer jedoch nie wirklich in Bedrängnis bringen. Letztlich ein ungefährdeter 5:1 Sieg und eine 6:0 Führung für die KSC-Kämpfer nach zwei Kämpfen.

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Hassan Ismail (61 kg) hatte mit Ion Raul Donu aus Rumänien einen international erfahrenen Gegner. Mit einer deutlichen Leistungssteigerung zur Vorwoche, stellte er sich dem Thalheimer und machte besonders im ersten Durchgang einen starken Kampf. Der 0:6 Pausenrückstand ließ hoffen, dass er es über die Zeit schaffen könnte. Doch leider musste er dem hohen Tempo Tribut zollen und Donu machte nach 5 Minuten den Sack zum Überlegenheitssieg zu. Dennoch war der Trainer zufrieden mit Hassans Leistung.

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Im rein tschechischen Duell zwischen Petr Novak (98 kg) und Ondrej Dadak setzte der Jenaer trotz 10 Kilo weniger Gewicht die Akzente. Zwar konnte er im Bodenkampf keine Wertung erzielen, bedrängte seinen Widersacher allerdings unwiderstehlich im Standkampf und stellte diesen dreimal passiv. Ein souveräner und ungefährdeter 3:0 Sieg für den KSC.

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Richtungsweisend für den weiteren Kampfverlauf war das Duell zwischen KSC-Capitano Mario Koch (66 kg) und Thalheims Greco-Spezialist Alexander Grebensikov. Der Thalheimer, in dieser Saison das Maß aller Dinge im Limit bis 71 kg, hatte mit „Kochi“ mehr Mühe als erwartet und konnte zur Überraschung des Thalheimer Anhangs „nur“ 3 Punkte erkämpfen. Zu Beginn des Kampfes konnte Jenas Oldie den Favoriten überraschen und ihm 2 Punkte abluchsen. Aus der Kampfaktion heraus konterte dieser wiederum und erzielte durch zwei Rollen eine zwischenzeitliche 2:5-Führung. Sehr geschickt stellte sich Mario Koch auf den Kampfstil seines Gegners ein und gab lediglich noch eine Kopfklammer nebst Verwarnungs- und Passivitätspunkten ab. Erhobenen Hauptes quittierte er eine 2:11 Niederlage.

KSC Nach der Pause eröffnete Norman Mahmudov (86 kg) gegen Maximilian Kahnt die zweite Hälfte des Mannschaftkampfes. Zwischen beiden Kämpfern passierte nicht viel und man hatte ein wenig das Gefühl, dass dem Jenaer etwas Körperspannung fehlte. Dies machte er jedoch mit großer Cleverness wieder wett, als er kurz vor der Pause nach 0:1 Rückstand durch einen Kopfzug mit 4:1 in Führung ging. Beide Kämpfer schenkten sich in der zweiten Halbzeit nichts, konnten aber keine zwingenden Aktionen anbringen, sodass Mahmudov den Kampf mit 5:2 gewann. KSC

Tillmann Germar (71 kg) tat sich anfangs gegen Felix Kriegelstein schwer und konnte die sich bietenden Gelegenheiten nicht zu Punktwertungen nutzen. Lothar Gwosdz` Weckruf: „Ringe nicht so lahmarschig!“, zeigte sofortige Wirkung, da der Jenaer eine Unachtsamkeit seines Gegners gnadenlos bestrafte und diesen auf die Schultern legte. Die „Wölk-Hölle“ stand Kopf und angesichts der zwischenzeitlichen 14:7 Führung keimte Hoffnung auf einen Überraschungssieg im Jenaer Lager auf.

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Johannes Schmiege (80 kg) lieferte gegen Kevin Mehlhorn einen tollen Kampf und konnte erstmals in seiner Karriere gegen den bärenstarken Mann aus dem Erzgebirge über die volle Kampfzeit gehen. In der Vorwoche noch wenig überzeugend, zeigte der Neuzugang eine beherzte Leistung und ging lediglich mit einem 3-Punkte-Rückstand in die Pause. Wie entfesselt drehte er zu Beginn der zweiten Halbzeit auf und stellte den Thalheimer zweimal passiv. „Joschi“ konnte zwar keine Wertung erzielen, machte aber einen guten Eindruck. Mehlhorn kämpfte sich in der sechsten Minute allerdings zurück und konnte durch zwei Rollen nach Passivitätsverwarnung noch mit 0:8 gewinnen und 3 Punkte auf das Thalheimer Konto beisteuern. Thalheim war wieder auf 14:10 herangerückt.

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Im anschließenden Duell zwischen Eric Lüttich (75 kg) und Tobias Löffler ging es richtig zur Sache. Beide Ringer gingen sprichwörtlich mit dem Messer zwischen den Zähnen auf die Matte und lieferten sich eher eine Prügelei als einen fairen Ringkampf. Die Thalheimer Ecke sah zwar Lüttich als Schuldigen für die harte Gangart, allerdings agierte Tobias Löffler wie ein „Wilder Stier“ und überrannte den Jenaer förmlich. Lediglich zu Beginn des Kampfes kam der Thalheimer, der sicherlich der bessere Ringer ist, durch Durchschlüpfer und Rollen zu Punkten. Die danach folgenden Aktionen beider Kämpfer waren teilweise grenzwertig und über eine Disqualifikation beider Ringer hätte sich wohl niemand beschweren dürfen. Dazu kam es jedoch nicht mehr, da Eric Lüttich nach einer missglückten Kopfschleuder in der Brücke landete und auf Schultern verlor. Dabei zog er sich eine schwere Gehirnerschütterung zu und musste von den Rettungssanitätern ins Krankenhaus gebracht werden. Thalheim glich somit auf 14:14 aus.

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Der letzte Kampf musste also die Entscheidung bringen. Slava Popov (75 kg) stand mit Ralph Piterek ein extrem routinierter Ringkämpfer gegenüber, der mit seinen 41 Jahren schon viele Ringkampfschlachten hinter sich hat. „Slava“, der aus dem Sambo kommt und erst seit 2 Jahren auf der Ringermatte steht, bemühte sich nach Kräften, konnte dem Routinier aber nicht wirklich gefährlich werden. Gleich zu Kampfbeginn ging der Thalheimer 2:0 in Führung und kämpfte im weiteren Kampfverlauf clever ohne großes Risiko. Mit 0:3 Rückstand ging es für den KSC in die Pause und Lothar Gwosdz trieb seinen Kämpfer nochmals an und forderte mehr Risiko. Slava erhöhte daraufhin das Tempo und konnte auf 1:3 verkürzen. Die weiteren Angriffsversuche wehrte Thalheims Routinier gekonnt ab und erzielte selbst noch 2 Punkte zum 5:1 Sieg.

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Nach einem packenden Duell zweier Teams auf Augenhöhe hatten die Thalheimer schließlich den besseren Endspurt und Thalheims Trainer Steffen Richter fiel ein Stein vom Herzen.

Jena`s Trainerikone Lothar Gwosdz zeigte sich trotz der Niederlage zufrieden und hofft auf eine Initialzündung für die anstehenden Kämpfe.

Unglückliche Niederlage gegen RV Thalheim

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