Auch in Rückrunde bleiben die Greizer klarer Sieger im Thüringen-Derby

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Das Thüringen-Derby wurde seinem Ruf wieder einmal gerecht, es kamen, auch dank der vielen mitgereisten Greizer Fans, mehr als 300 Zuschauer in die „Wölk-Hölle“ in Jena Lobeda-West und sorgten für eine begeisternde Stimmung. Nach dem Wiegen keimte bei der Mannschaft und den Fans des KSC etwas Hoffnung auf, die favorisierten Gäste etwas ärgern zu können, doch am Ende bestätigte der RSV Rotation Greiz seine Favoritenrolle und behielt mit 7:17 die Oberhand.

Das Thüringen-Derby war ein würdiger Rahmen für Karsten Meinhardt, nach über 20 Jahren aktiven Ringkampfsport, seine Ringerschuhe an den Nagel zu hängen oder wie es Tradition ist, sie nach dem letzten Kampf auf der Matte stehen zu lassen. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an Karsten für seine langjährige Unterstützung im Verein, unseren Respekt und Hochachtung für seine Erfolge und erbrachten Leistungen – wir wünschen ihm alles Gute für die Zukunft!

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Foto: Karsten Meinhardt bestritt am Samstag seinen letzten Kampf auf heimischer Matte.

Im Vorfeld des Regionalligakampfes empfing unsere Nachwuchsstaffel den SV Fortuna Pößneck zu einem freundschaftlichen Vergleich. Hier zeigten die jungen Talente beider Vereine ihr Können. Besonders der Kampf zwischen Joey Wrensch (Pößneck) und Felix Wächter (Jena), den der Pößnecker mit 20:18 knapp für sich entscheiden konnte, begeisterte das Publikum. Dass der KSC den Vergleich am Ende gewann, war reine Nebensache. Denn alle, die sich auf der Matte dem Kampf stellten sind Sieger!

Nun aber zu den einzelnen Kämpfen des Thüringen-Derbys …

Der Start für den KSC war perfekt, Daniel Yordanov (57 kg, GR) ließ im Kampf gegen den Greizer Nachwuchsringer Rasul Galamatov nichts anbrennen, war im Stand der aktivere Ringer und punktete mit sehenswerten Überwürfen aus der Bodenlage zur technischen Überlegenheit.

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Karsten Meinhardt (130kg, FR) stand zum Abschluss seiner aktiven Laufbahn Sebastian Wendel, einem langjährigen Weggefährten und Trainingspartner, gegenüber. Beide schenkten sich nichts und hielten den Kampf lange offen. Karsten konnte durch eine vom Gegner ungenutzte Aktivitätszeit mit 1:0 in Führung gehen. Gegen Ende der Kampfzeit hatte der Greizer dann doch die größeren Kraftreserven, zwang Karsten zweimal in die Bodenlage und gewann mit 1:5 Wertungspunkten.

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Hassan Ismail (61kg, FR) durfte in seinem Kampf gegen Swen Camin seine Kräfte mit dem amtierenden deutschen Vizemeister messen. Hassan wirkte aufgeregt und hatte Mühe, den richtigen Zugriff auf den Gegner zu bekommen. Dieser legte von Beginn an richtig los und punktete unter anderem mit Knöchelgriff und Rollen zum 0:10 Pausenstand. Im zweiten Durchgang konnte Hassan sich fangen und kam mit einem Beinangriff zu eigenen Punkten. Der Routinier der Elsterstädter ließ sich das Heft aber nicht mehr aus der Hand nehmen und gewann ungefährdet mit 2:14 Punkten.

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Mit Lukasz Koneva hatte Petr Novak (98 kg, GR) diesmal ein richtiges Kraftpaket zum Gegner. Petr, eigentlich in den Gewichtsklasse 80 und 86 kg zuhause, war durchweg der aktivere Ringer und kämpfte tapfer gegen die über 10 kg mehr Muskelmasse seines Gegenüber an. Dieser drängte ihn in jeder Runde jeweils einmal von der Matte und gewann so knapp nach Punkten. Ein Klasse Kampf von Petr, dessen Gegner definitiv mehr Passivitätsverwarnungen verdient gehabt hätte!

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In Limit bis 66 kg im griechisch-römischen Stil standen sich zwei Generationen der Topathleten Mitteldeutschlands im Freistilringen gegenüber. Unser Capitano Mario Koch und das Greizer Nachwuchstalent Abdul Galamatov neutralisierten sich weitestgehend. Mario investierte mehr in den Kampf und gewann am Ende durch eine Wertung im Zusammenhang mit der dritten Passivitätsverwarnung seines Gegners.

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Zur Pause nach 5 Kämpfen waren die Gäste aus Greiz mit 5:6 Mannschaftpunkten in Führung. Der KSC somit punktemäßig noch dran, um aber das Ruder nochmal rumzureißen, musste es gemäß den Ansetzungen nach der Pause mindestens eine große Überraschung für den KSC geben.

Norman Mahmudov (86 kg, FR) stellte sich, wie schon im Hinkampf, dem amtierenden Deutschen Meister Martin Obst. Er hielt sich wieder wacker, musste aber in der zweiten Halbzeit die Überlegenheit seines Kontrahenten anerkennen und verlor durch technische Überlegenheit.

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Tillmann Germar (71 kg, FR) hatte sich gegen Brian Tewes einiges ausgerechnet. Der Greizer, ein deutscher Spitzenringer im griechisch-römischen Stil, musste im für ihn ungewohnten freien Stil auf die Matte. Tillmann nutzte dies zu Kampfbeginn auch geschickt und ging durch zwei Beinangriffe mit 4:0 in Führung. Leider ließ er sich zu Beginn der zweiten Runde von seinem Gegner zu einem Stellungskampf am Mattenrand „verführen“, welchen der Routinier der Greizer clever zu einem Schleuderabbrecher und anschließender Rolle nutzte. Nun lief Tillmann einem 4:6 Rückstand hinterher, den er wiederum durch einen Beinangriff auf 6:6 verkürzte. Auf Grund der höheren Wertung war Tewes trotzdem noch vorn, Tillmann musste weiter ackern, versuchte alles, wurde aber kurz vor Schluss nochmal durch seine Gegner gekontert und verlor mit 6:8 nach Punkten. Da war sicher mehr drin und der Ärger über seine Unaufmerksamkeit am Mattenrand zu Beginn der zweiten Runde war ihm sichtlich anzumerken.

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Zwischenstand des Mannschaftskampfes 5:11, dass war (mit Blick auf die Kräfteverhältnisse im letzten Kampf) leider schon die Vorentscheidung für die Gäste.

In der Gewichtsklasse bis 80 kg stand erstmals Johannes Schmiege für den KSC auf heimischer Matte. Seinen Gegner Felix Schmotz hatten die Greizer kurz vor dem Kampf aus einer längeren Wettkampfpause geholt und überraschend in ihre Aufstellung aufgenommen. Der Kampf im griechisch-römischen Stil war an Spannung kaum zu überbieten. Es ging punktemäßig hin und her. Am Ende machte sich aber der Trainingsrückstand des Gästeringers bemerkbar, der völlig ausgepumpt nicht weniger als 6 Verwarnungen wegen Passivität ausgesprochen bekam. Johannes ließ bis zu Schluss nicht nach und gewann verdient mit 10:7 Punkten.

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Das Duell Eric Lüttich (75 kg, GR) gegen Toni Stade kannten wir schon aus dem Hinkampf. In Greiz hielt Eric den Kampf lange offen und wurde nur sehr knapp nach Punkten geschlagen. Diesmal überraschte der Greizer gleich in der ersten Minute mit zwei Schulterschwüngen und ging mit 0:8 in Führung. Diese Führung ließ sich der erfahrene Elsterstädter nicht mehr nehmen. Eric konnte ihn zwar noch zweimal von der Matte drängen und den Rückstand auf 2:8 verkürzen, mehr war aber nicht drin.

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Die Kräfteverhältnisse im Kampf von Slava Popov (75 kg, FR) gegen Vladimir Gotisan waren schnell klargestellt. Der international erfahrenen Moldavier in den Reihen der Greizer zeigte seine Klasse und punktete in der ersten Runde zur technischen Überlegenheit. Vielen Dank an Slava, dass er sich trotz dieser Vorzeichen in den Dienst der Mannschaft und dem Kampf gestellt hat.

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Auch wenn das Ergebnis am Ende klarer ausfiel als gehofft, hat der Kampfabend gezeigt, dass wir in vielen Gewichtsklassen den Top-Mannschaften der Liga standhalten können und uns durch den Stilartwechsel zur Rückrunde vor keiner Mannschaft verstecken müssen.

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Vielleicht gelingt es uns, den RV Thalheim am nächsten Samstag (14.10.2017) etwas zu ärgern. Mit der Unterstützung des Jenaer Ringkampfpublikums ist schon so manche Überraschung gelungen. Anpfiff ist wie immer 19:30 Uhr in der Turnhalle Emil-Wölk-Straße 11.

Also bis Samstag, wir freuen uns auf euch!

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