Mit 4 Sportlern bei den Deutschen Meisterschaften der Männer und Frauen im Freien Ringkampf gestartet, kehrten die Sportler des KSC Motor Jena mit einem Meistertitel und zwei Bronzemedaillen äußerst erfolgreich wieder nach Hause.
In überzeugender Manier konnte Maria Selmaier im Limit bis 75 kg ihren Meistertitel verteidigen. Mit beeindruckender Leichtigkeit ließ sie in allen 5 Kämpfen ihren Gegnerinnen nicht den Hauch einer Chance und besiegte alle vorzeitig. Bei 43 erzielten Punkten musste sie lediglich 2 Zähler abgeben und investierte gerade einmal 4:45 min Kampfzeit in das gesamte Turnier. In dieser Form ist Maria derzeit der Königin der Ringerinnen. Vielleicht setzt sie sich in naher Zukunft auch international die Krone auf, schließlich ist mit ihren 22 Jahren noch kein Ende ihrer Entwicklung abzusehen. Bleibt ihr nur zu wünschen, dass sich engagierte Sponsoren finden, die ihr den Weg nach Rio 2016 etwas erleichtern.
Mit dem Ziel Deutscher Meister zu werden, startete auch der „alte Mattenfuchs“ Mario Koch im Limit bis 61 kg. Nach seinem Auftaktsieg mit technischer Überlegenheit stellte sich ihm im Halbfinale Dawid Wolny in den Weg. Für die Kenner war vor dem Kampf klar, dass unser Oldie als Favorit auf die Matte tritt. Doch leider konnte Mario seine enorme Physis und Kampfkraft nicht in die Waagschale werfen. Da sein Gegner taktisch sehr gut eingestellt war, konnte er seine Fassarten nicht durchsetzen und ließ sich das ein und andere Mal durch Wolny`s Distanzangriffe überrumpeln. Am Ende musste er eine überraschende 2:7 Niederlage quittieren. Die Enttäuschung war Mario deutlich anzusehen, aber es galt wenigstens die Bronzemedaille zu erkämpfen. Gegen den erstligaerfahrenen Philipp Herzog vom 1. LSC war der „Oldie“ wieder voll konzentriert und ließ bei seinem souveränen 5:2 Sieg keine Fragen aufkommen. Am Ende steht eine Bronzemedaille mit einem leicht bitteren Nachgeschmack.
Toni Bernhardt absolvierte bei den schweren Jungs 4 Kämpfe und durfte sich am Ende über Bronze freuen. Allerdings fiel seine Freude ziemlich verhalten aus, da bei genauerer Betrachtung des Turnierverlaufs mehr möglich gewesen war. Nach 2 Auftaktsiegen mit technischer Überlegenheit, traf er im Halbfinale auf den aus dem 97`er-Limit aufgerückten Robin Ferdinand. Toni war der deutlich athletischere Kämpfer und hatte gegenüber seinem Gegner auch einen Gewichtsvorteil. Leider wusste Toni diese Vorteile, gerade am Anfang des Kampfes, nicht zu nutzen. Da er sich auf die aufrechte Kampfweise einließ, wurde er von Ferdinand mehrmals geworfen und rannte während des gesamten Kampfes einem Rückstand hinterher. Erst kurz vor Schluss zündete Toni seinen Turbo und glich zum 8:8 Endstand aus. Durch die höheren Wertungen seines Gegners musste der Polizeimeister allerdings eine unnötige Punktniederlage einstecken. Im Kampf um Platz 3 machte er seinem Unmut Luft und besiegte Sven Kiefer technisch überlegen mit 12:0. Letztendlich ein Erfolg mit einem großen Wermutstropfen.
Im Limit bis 74 kg zeigte Rüdiger Kabus eine durchwachsene Turnierleistung. Mit einem Schultersieg ins Turnier gestartet, musste er sich im ¼-Finale mit Kubilay Cakici messen. An diesem Tag war der Erstligaringer von der RWG Mömbris/Königshofen eine Nummer zu groß und gewann technisch überlegen mit 10:0. Da Cakici wiederum gegen Aydin im Halbfinale verlor, st and für „Rudi“ am Ende Platz 7 zu Buche.
Landestrainer Kay Taubert war mit dem Abschneiden grundsätzlich zufrieden, haderte allerdings mit den taktischen Leistungen seiner Schützlinge in den entscheidenden Kämpfen.